Ich hab mir jetzt "When Alice Broke The Mirror" angeschaut, und muß sagen, ich wurde sehr sehr angenehm überrascht. Oki, der Überhammer war er natürlich nicht, aber ich hatte ehrlich gesagt mit bedeutend schlimmerem gerechnet. Aber nein, der Film hat mir ja richtig gut gefallen! 8)
Ich bin eigentlich ganz entschieden KEIN Fulci-Fan, ich hielt bisher "Woodoo" für seinen einzigen guten Film, alles andere ist blos Müll!! Jetzt weiß ichs besser, Fulci hatt außer Woodoo noch nen coolen Film gedreht, nämlich "When Alice Broke..."
Es geht um Lester, einen gut erzogenen und sehr bieder und harmlos aussehenden Psychopathen, der wegen seiner Spielschulden reiche Witwen umbringt und derbe zerstückelt. Allerdings macht er dabei "eigentlich" keine Fehler, man hört nur im Radio oder Fernsehen, das der Mörder doch Fehler begangen hat, die er eben nicht begangen hat!
Sozusagen. Am Schluß löst sich sein Schatten von ihm und spricht, soll wohl irgendsowas wie eine "Schizophrene Botschaft" sein, wobei ich nicht sagen kann, was diese Aussagen soll. Ist Lester selbst nur die Schizophrene Wahnvorstellung des Killers?? Das kommt der Wahrheit wohl am nächsten.
Wie für Fulci typisch ist der Film wie selbstverständlich mit logischen Fehlern und inszenarischen Patzern bestückt, die aber in diesem Film gar nicht stören. Man darfs sich davon auch gar nicht stören lassen, man sollte einfach nur Lester zusehen, wie er wieder eine Witwe abschleppt, und der besoffenen Kuh (mit Unglaublichem Damenbart, würg!) beinahe verzweifelt und stehts freundlich, höflich und zuvorkommend versucht, Schlaftabletten einzuflößen, aber die Frau verschüttet ihren Drink immer und immer wieder, bis Lester einfach aufgibt und sie schlicht und einfach mit nem Holzknüppel zu Brei schlägt, sie mit dem Gesicht voran in den Ofen schiebt und hoch aufdreht.
Der Film ist allgemein auch sehr "dalikat" ausgefallen, wie man es vom alten italienischen Schlachtergroßmeister Lucio Fulci erwarten kann und muß. Gleich am Anfang läst Lester seinen kanibalischen Trieben freien Lauf und zerstückelt daraufhin eine Frauenleiche mit einer Kettensäge, schön deteilverliebt zuerst die Arme, dann den Kopf, dann die Füße, in gewohnt 2tklassigen Effeckten.
Oder der Penner, der unfreiwillig Zeuge wurde, und daraufhin mit dem Mercedes zu Püree gefahren wurde, drüber, rückwährtsgang rein, drüber, vorwährtsgang rein, drüber, rückwährtsgang rein, drüber, vorwährtsgang rein, drüber, .... 8O uuuupsi.
Ein wirklich amüsanter Film für Freunde italienischer Horror-"Klassicker" mit guten Mägen und einem Sinn für Trash, bei dem man gewisse Schwächen wohlwollend übersehen kann.
mfg
ap