Der Tintenfisch und der Wal 7,5-8/10Tragikomödie, USA 2004, FSK: 12, 78 min.
Regie: Noah Baumbach
Darsteller: Jeff Daniels (Bernard), Laura Linney (Joan), Jesse Eisenberg (Walt), Owen Kline (Frank), Anna Paquin (Lili)
Story:
Nach 16 Jahren Ehe lässt sich das New Yorker Intellektuellen-Ehepaar Bernard und Joan (Jeff Daniels, Laura Linney) scheiden. Beide flüchten rasch in alberne Affären, doch die Trennung trifft die pubertierenden Söhne hart. Während der eine zum Vater hält, solidarisiert sich der andere mit Joan. - Hintergründiges, mit leisem Humor erzähltes Trennungsdrama nach einem oscarnominierten Drehbuch. Produziert von Wes Anderson ("Die Royal Tenenbaums").Kurzkritik:Endlich gesehen, ein Film, der total an mir vorbeigegangen ist und ich den ich irgendwann mal entdeckt habe. Ja, was soll man sagen: er war toll. Auf der einen Seite hat er vieles reingepackt bei den Symptomen der Kinder (sexuelle Störungen beim Kleinen und Beziehungsprobleme beim Großen), aber irgendwie war er dennoch tiefgründig. Ich denke das in der Inhaltsangabe geschriebene "mit leisem Humor" trifft es sehr gut. Jeff Daniels hat mich absout überrascht, da man ihn nur als Klamaukdarsteller kennt (OK, das ist übertrieben, aber bezeichnend für ihn sind eben doch seine Rollen wie in Dumm und Dümmer) und der hier absolut überzeugend den narzistischen, jedoch neurotischen Akademiker. Diese Konstellation hat mir besonders gut gefallen: der wirtschaftlich erfolglose Intellektuelle, der schon zu diesem Kreis der sich erhoben fühlenden zählt, die sich selbst so nennen, und sich an Titeln festhält. Das wird eigentlich recht schonungslos dargestellt, wie er sich in seinen Vorzügen vergräbt und alle anderen schlecht redet in ihrem Erfolg, bzw. sie als Banausen abstempelt.
Kann ich empfehlen.