Sodala, ich bin durch.
Als Fazit möchte ich sagen, ich fand es besser als DIE ARENA, wobei man die beiden Werke aber auch überhaupt nicht miteinander vergleichen kann. King nimmt sich hier sehr viel Zeit, einerseits die Charaktäre zu beleuchten, andererseits auch mit deren freizeitlichen Aktivitäten abseits der eigentlichen Geschichte. Da die damalige Zeit einfach wunderbar eingefangen wurde (was ich ambivalent zur eben gesehenen Serie MAD MEN sehr gut beurteilen konnte), hatte ich damit aber rein garkein Problem - entgegen manch anderer Leser im Netz, die dies dann wohl das das bezeichnende "Geschwafel" abtun. Ich persönlich hätte mir zwar gewünscht, dass King etwas mehr auf die ganzen Hintergründe (oder auch eventuellen Gegebenheiten, Verschwörungen...) des Attentats eingeht, aber im Nachwort erklärt er ja auch, warum er dies eben nicht getan hat. Man muss auch sehen, dass das Werk dann komplett anders hätte aufgezogen werden müssen, wobei ich wirklich an einer Variante "Zeitreisen vs. Verschwörungstheorien" interessiert wäre!
Erst die letzten 200 Seiten grob geschätzt, handeln dann vom Attentat selbst, Eppings Rückkehr in die Zukunft, und eben die eigentliche Erklärung. Diese kam mir persönlich leider etwas zu kurz und knapp vor, da wäre mehr drin gewesen. Schlimm ist das nicht, aber die "neue Zukunft" war schon krass kurz abgehandelt, und im Endeffekt harmoniert sie dann nicht so ganz mit dem eigentlichen Ende - für mich wohlgemerkt! Ich hatte mir einiges vorgestellt, was eben nicht eintraf, wobei das auch gut war! Aber gerade hier hätte Onkel König noch etwas mehr schwafeln können, denn
Im Grunde müsste eigentlich JEDE Tat von Epping in der Vergangenheit wieder etwas in der Zukunft auslösen! Die Frage ist ja auch, ob die Erdbeben, Atomkatastrophen, Kriege..... alle nur durch die Verhinderung des Attentats ausgelöst wurden, oder auch schon durch vorige Handlungen Eppings. Zumindest scheint es mir so zu sein durch die Erklärungen des Gelbe-grüne-Karte-Mannes. Und da er zurückgeht, und dort ja erst einmal verweilt (ohne Sadie ausfindig zu machen, was wohl unterm Strich doch eine gute Lösung war) dürfte ja auch etwas an Veränderung stattgefunden haben. Unterm Strich ist es halt etwas arg weit hergeholt, dass er durch die Ermordung Dunnings und die Rettung der anderen Ollen im Grunde NICHTS massgeblichen oder wichtiges verändert hat, außer deren Leben. Durch die Verhinderung des Attentats hingegen... da passen atomare Angriffe und solche Handlungen ja rein - aber die Erdbeben, die Abtrennung von Maine an Kanada und das Versinken halb Japans... das ist doch durch Veränderungen menschlicher Schicksale eher nicht zu erklären. Zumal das erste Beben ja noch kam, bevor Jake in die Zukunft zurückging - also nicht erst nach etwaigen Atombombenabwürfen, die die Erde beeinträchtigt haben!
Unterm Strich aber ein guter King, der mir wirklich gefallen hat! Das Wiedersehen mit Derry und den beiden Kids, sympathische Figuren, mit denen man sich identifizieren kann, nachvollziehbare Handlungsweisen... wobei ich noch sagen muss, dass mich pro-amerikanisch weder in Büchern noch Filmen stört - weil ich auch dazu im Netz einiges gelesen habe.