InbredInhalt:Mit den Sozialarbeitern Jeff und Kate landet eine Gruppe von vier jugendlichen Straftätern in der Einöde von Yorkshire. Genauer in einem verschlafenen Kaff namens Mortlake. Dort sollen der Pyromane Tim, der aggressive Dwight und sein Mitläufer-Kumpel Zeb sowie die introvertierte Sam mit ihren Betreuern ein heruntergekommenes Haus in Schuss bringen. Am ersten Abend verschlägt es die Gruppe in das örtliche Pub "
The Dirty Hole". Dort treffen sie auf den Wirt Jim und eine ganze Sippe von degenerierten Dorfbewohnern. Als es am nächsten Tag bei einem Ausflug der Gruppe zu einer Auseinandersetzung mit den unter Generationen von Inzucht (
Inbred) entstandenen Hinterwäldlern kommt, lernen die 6 Städter die dorfeigene Zirkus-Show kennen und müssen zusehen wie sie an einem Stück aus der britische Dorf-Idylle entkommen...
Meinung:Ich habe
Inbred heute das zweite Mal gesehen. Quelle war die UK Blu-ray die mit einem sehr guten Bild punkten kann. Eine Deutsche Veröffentlichung wird im April folgen, allerdings ist der Film an der FSK-Hürde gescheitert und wird hierzulande erst mal nicht ungeschnitten erscheinen. Meine erste Sichtung erfolgte im September vergangenen Jahres auf dem Fantasy Filmfest 2012 in Frankfurt und geschlagene 6 Monate später nun das versprochene Review. Pierre, Sascha und ich haben uns damals an einem Sonntag drei Filme angesehen und jeder wollte einen davon reviewen. Hier nun mein wirklich lange überfälliges
Inbred (Short)Review...
Independent-Regisseur
Alex Chandon wurde in der Szene Anfang der 90er mit seinen beiden Amateur-Kurzfilmen
Drillbit und
Bad Karma bekannt. Dann wurde es lange ruhig um ihn bis er 2001 seinen ersten Spielfilm
Cradle of Fear ablieferte. Wieder geschlagene 10 Jahre später liefert er mit
Inbred seinen zweiten Spielfilm ab...und der macht Spaß!
Wir haben es hier mit einer kruden Mischung von
2001 Maniacs,
Severance und etwas
The Texas Chainsaw Massacre sowie
The Wizard of Gore zu tun. Teilweise wirklich sehr böse, schwarzhumorig, trocken und ja, BLUTIG...SEHR BLUTIG! Es werden Körper zermatscht und in zwei geschlossen, Köpfe abgeschlagen, zu Matsch geschossen oder zerquetscht, Beine mit der Kettensäge abgetrennt, Leute werden zu Matsch gefahren oder auch mal durch eine Landmine in die Luft gesprengt...es ist teils wirklich derbe und sicherlich nichts für Zartbesaitete! Auch wenn
Inbred viele witzige Dialoge und den typisch britischen schwarzen Humor bietet, gibt es eben auch die angesprochenen - im Übrigen qualitativ ansehnlichen - Gore Szenen bei dem einen das Lachen im Halse stecken bleibt oder man doch lauthals grölend klatscht. Im Kino damals kam das jedenfalls ziemlich gut an. Die Effekte sind zwar leider nicht alle "Old School" und CGIs kommen schon des Öfteren zum Einsatz aber sie sind dennoch nicht wirklich störend. Die Darsteller sind ordentlich bis Mittelmaß aber herausheben möchte ich den alten
Seamus O'Neill der Jim, den Anführer der Dorfbewohner und Wirt des "
The Dirty Hole" herrlich spielt.
Fazit...
Inbred ist teils Geschmacklos, zynisch, effekttechnisch sehr derbe, zugegeben nicht wirklich originell aber Spaß bereitet er auf jeden Fall und Splatter-Fans sowie Freunde des britischen, schwarzen Humors werden sicherlich nicht enttäuscht werden und dürfen einen Blick riskieren.
Alex Chandon hat hier einen absolut ansehnlichen Vertreter des Genres abgeliefert und scheint sich - was ich so gehört und gelesen habe - gegenüber seinem mir unbekannten 2001er Werk
Cradle of Fear deutlich weiterentwickelt zu haben.
Nebenbei bemerkt war er damals im Frankfurter Cinestar auf dem Fantasy Filmfest zugegen und stand den Fans nach dem Film im Saal Rede und Antwort. Ich habe ihn als wirklich ausgesprochen sympathischer Zeitgenossen in Erinnerung. Dafür und mit dem obligatorischen Festival-Bonus vergebe ich 7 Punkte...
Inbred