Superman Returns
Eine Entäuschung ist Brian Singer´s Superman irgendwie schon, denn der Mann, der uns Granaten wie "Die üblichen Verdächtigen", "X-Men 1+2" oder als Produzent "Dr. House" gebracht hat, ist in die Liga der großen Hollywood-Blockbuster umgezogen. Als damals bekannt wurde, dass Singer ein Superman-Quasi-Remake dreht, war ich ein bischen sauer. Das lag nicht daran, dass ich die alten Filme total klasse finde (die sind gut, aber mehr nicht), sondern daran, dass ich finde, dass Singer sein Talent an diesem Projekt einfach verschwendet. Sicher war es für ihn eine Herausvorderung den teuersten Film aller Zeiten zu drehen (oder vertu ich mich da?).
Herausgekommen ist ein Film, der den alten Superman-Streifen in Sachen Dramaturgie schon ein wenig ähnelt, denn wirklich besonders originell waren die Geschichten damals auch nicht. Die erste Stunde fand ich auf Grund einiger Längen und einiger billig wirkenden Effekte bestenfalls durchschnittlich. Nach dem Supi und Lois geflogen sind, steigert sich der Film, da Kevin Spacy ein bischen aufdrehen darf (der bringt wirklich ein paar geile Sprüche, kommt aber nie an Gene Hackman ran, der zwar weniger böse aber dafür durchgeknallter und noch witziger war) und auch die CGI-Spielereien etwas besser werden. Die zweite Hälfte war für mich solides Hollywoodkino, welches sogar ein bischen fesseln konnte und somit recht gut unterhalten konnte. Ich rechne es Singer hoch an, dass er nicht dem Trend der Comic-Verfilmungen folgt und angenehm wenig Patriotismus in die Geschichte einbaut.
Die Darsteller machen ihre Sache ganz gut, wirken aber teilweise ein bischen fehlbesetzt (Lois sieht zwar niedlich aus, aber irgendwie passte die Darstellerin nicht zur Rolle) und mein größter Kritikpunkt ist der Look des Filmes, der stellenweise Retro sein will, aber immer wieder bei kalten, "kantigen" Hochglanzbildern landet. Das sah alles irgendwie zu künstlich aus, besonders bei dem hohen Budget.
Ich für meinen Teil bin nicht wirklich entäuscht, da ich genau so einen Film erwartet habe und hoffe einfach nur, dass Brian Singer bei seinen nächsten Projekten wieder etwas mehr auf Inhalte und Dramaturgie setzt anstatt teuer Geld aus dem Fenster zu schmeissen. Vielleicht reicht es schon, wenn er sich einfach bessere CGI-Meister holt.
erste Stunde: 5,5/10
danach: 7/10
Unterm Strich: 6,5/10