Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe Dank Dirks Wichtelpaket habe ich den jetzt endlich mal gesehen.
Das ist also der erste Argento-Film und ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen überrascht, was hier visuell schon drinsteckt.
Ein paar Szenen waren wirklich sehr ansehnlich inszeniert. Die Kamerafahren, die urigen Perspektiven, die Rückblenden mit Zeitlupe und eingefrorenen Bildern... das sieht einfach alles ziemlich toll aus. Nach dem anfänglichen Ärger über die Synchronisation (Brandt spricht den Hauptprotagonisten hier und da zu schnodderig), hab ich mich doch recht schnell dran gewöhnt. Argento erzählt den Mix aus Krimi und Psychothriller auch überraschend spannend, ohne große Hänger und Fehler. Das gilt zumindest für die Zeit bis kurz vorm Ende. Die Auflösung kommt mal wieder aus dem Nichts und wird nicht weiter erklärt. Außerdem erinnert sich die Hauptfigur plötzlich an Dinge, die er beim beobachteten Mordversuch aufgrund seiner Sichtposition gar nicht hätte sehen können. Ich finde das mal wieder sehr schade, wenn man sich schon einen Krimi ansieht, möchte man auch mitraten und die Möglichkeit haben, richtig zu tippen. Diese abstrusen Enden vieler Gialli verhindern das im Grunde von vornherein.
Erwähnenswert ist natürlich auch der großartige Soundtrack von Morricone, dieses "Lalala-Thema" ist mal wirklich unheimlich.
Aber ich wusste zumindest schon nach 30 Minuten, dass es eine Frau ist, allerdings hab ich auf eine andere getippt. Richtig witzig finde ich, dass es eine ähnliche Auflösung mit flüsternder Mörderin auch am Ende von "Vier Fäuste gegen Rio" gibt. Selbst die Verkleidung des "Mörders" sieht sehr ähnlich aus, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Trotzdem, der Film hat mich bis auf das Ende wirklich gut unterhalten. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich die 2-3 härteren Momente gut in den Erzählfluss einfügen und nicht so auffällig ausgewalzt wirken, wie in vielen anderen Argento-Filmen. Weniger ist manchmal mehr.