Das Gesehen-Stapel-Abarbeiten geht weiter...
Halloween - Die Nacht des GrauensÜber Carpenters Klassiker muss man eigentlich nicht mehr wirklich viel schreiben. Bevor Carpenter den Score angelegt hatte, war er den Produzenten zu langweilig. Fertig vertont mit nur wenigen, aber effektiv angelegten Themen, wurde er dann zum Meisterwerk. Die erlesene, unaufgeregte Kamera, lange Einstellungen, langsame Dolly Shots, schöne Kadrierung. Ein Spannungsaufbau, der sich Zeit lässt, wie es in dieser Form heutzutage nicht mehr möglich ist. Und ein Film, der zeigt, dass diese Thematik auch nahezu ohne einen Tropfen Blut umsetzbar ist.
Halloween II - Das Grauen kehrt zurückNahtlos geht es weiter. Mit Teil 2 lieferte Rick Rosenthal einen Prototypen des Isolations-Slashers ab, mit Teil 7 durfte er die Reihe dann der Schrottpresse übergeben. Grafischer als das Original, aber dennoch stilistisch halbwegs auf gleicher Linie (was Kameramann Dean Cundey zu verdanken sein wird, der schon das Original einfing). Solide klassische Slasherkost, und Carpenters Score gefällt mir hier sogar einen Tick besser als beim Original, gerade das Main Theme ist etwas aufgebohrt worden und auch etwas flotter.
P.S.: Haddonfield muss die gesündeste Stadt in den USA sein, so entvölkert wie das Krankenhaus ist (und das schon vor Michaels Eintreffen)...
Halloween III - Die Nacht der EntscheidungMutiger Schritt, die Reihe ohne Michael fortführen zu wollen. Das Konzept ist auch nicht schlecht, kam bei den Zuschauern aber nicht so wirkkich an. Und dabei ist der Film ordentlich, Carpenters Score gut, und Tom Atkins sowieso eine Bank (und dann noch eingesprochen von Tommy Piper). Die Idee mit den Robotern ist schon gruselig, die Sache mit den Masken fies, und das Ende garstig. Ein laar nette FX gibt es auch, und einzig das inflationär eingesetzte Halloween-Lalala-Lied zerrt etwas an den Nerven
Halloween 4 - Die Rückkehr des Michael MyersEinige Jahre war es still um die Reihe, aber 1988 war ein gutes Sequel-Jahr (
Hellraiser II, Nightmare 4, Phantasm II, Friday the 13th VII). Da passte der 4. Halloween perfekt rein. Die Rückkehr von Michael, routiniert und auch ein wenig actionlastiger inszeniert, aber auch erstaunlich blutarm. Umso überraschender, dass der Film damals für eine 16 gekürzt wurde.
Alan Howarth bestritt die musikalische Untermalung hier allein und fand einen guten Mittelweg zwischen Carpenters Sril und seinem eigenen.
Und ich ärgere mich immer wieder über diesen dämlichen Synchrofehler am Anfang (der Übersetzer war mit dem Begriff "Decade" wohl überfordert und machte "Ein Jahr" daraus...).
Halloween 5 - Die Rache des Michael MyersViele mögen den Teil schon nicht mehr. Ich finde ihn dennoch okay. Stilistisch orientiert man sich relativ an Teil 4, nur dass Dr. Loomis und Jamie hier 200% hysterischer sind. Und man versucht, etwas Neues einzubringen für den weiteren Weg der Reihe (was man nach Teil 6 aber wieder fallen ließ), den Kult, der Interesse an Michael hat.
Und wer auch immer auf die Idee gekommen ist, die beiden dusseligen Cops musikalisch mit "lustigen" Doing-Doing-Sounds zu begleichen, gehört öffentlich ausgepeitscht.
Alles in allem ein brauchbares Sequel mit Abzügen in der B-Note, aber selbst ein mittelprächtiges Sequel jener Zeit ist heute oft noch besser als aktuelle Sequels.
Halloween VI - Der Fluch des Michael MyersKeltisches Kult-Tralala, Michael on the loose. Regiewechsel, Nachdrehs, alles nicht so einfach hier. Trotz allem finde ich den Film dennoch unterhaltsam, er ist recht flott unterwegs, hat ein paar nette Härten und Wendungen, und Ant-Man gibt den Lead. Mit der Videoclip-Optik, die zeitweise ausbricht, kann ich auch leben.
Und der letzte Auftritt von Donald Pleasence als Loomis, Gott hab ihn selig.
Halloween H20Die Produzenten wussten offenbar nicht mehr, wohin die Reise gehen sollte... Also kippte man kurzerhand die Teile 3 bis 6 und knüpft an Teil 2 an - nur 20 Jahre später.
Jamie Lee Curtis is back. Laurie lebt unter falschem Namen im Idyll. Bis Michael sie lokalisiert und die Reihen um sie etwas ausdünnt.
Hat bei mir nicht mehr so gezogen wie damals, aber dennoch ein bodenständig inszeniertes Sequel der besseren Sorte. Auch wenn mir Lauri am Ende etwas zu kaltblütig ist.
Halloween: ResurrectionUiuiui, den hat Rick Rosenthal gehörig an die Wand gefahren. Aber aus dem Script hätte auch ein anderer Regisseur kein Wunderwerk mehr gemacht...
Busta Rhymes und Tyra Banks wollen eine krasse Internet-Show senden, live aus der Myers-Butze. Also etwas Jungvolk in die Hütte gekarrt, alles mit Kameras bestückt und ab dafür. Dumm nur, dass Michael mitnichten tot ist. Das erfahren wir zu Beginn, wo Jamie Lee Curtis eine kurze Rolle spielt, die kaum noch mehr als Name Dropping ist, damit man ihren Namen und das Gesicht aufs Cover klatschen kann.
Und Mikey lädt sich auch flugs zur Party ein und reduziert die anwesenden Luftverbraucher vor Ort.
Und da kann man sich nur an den Kopf fassen. Alles wird gefilmt und ins Netz geschissen, und Busta und Tyra sitzen vor den Monitoren und labern sinnlos, während die ersten beiden Morde
on screen geschehen, und sie sehen es nicht! Und offenbar auch keiner der unzähligen Internet-Zuschauer, denn
niemand kommt mal auf die Idee, die Cops zu rufen...
Highlight: Busta in Myers-Kluft trifft auf Myers... und hält ihn für einen maskierten Assistenten, den er zusammenblökt... und Michael geht. Was? Ich meine... was?
Zum Abschied furzt einem die Reihe also nach zwei Kilo Pfälzer Leberwurts noch mal anständig ins Gesicht, danke auch.
Aber hey, Katee "Starbuck" Sackhoff macht mit.