Omega Rising - Remebering Joe D'Amato
- im Grunde besteht die Doku zu größten Teilen aus Filmausschnitten und Interviews. Doch irgendwie haben die Geschichten es in sich. Wir erfahren viel über Joe D'Amatos Persönlichkeit und seine Arbeitsweise. Nicht nur George Eastman erzählt viel über seine Arbeit mit "Ari", sondern auch Mark Shannon, der ja in den 80ern diese karibischen Filme mit ihm gedreht hat (die Mark dann mit seinem Geschlechtsteil veredelt hat) und Michele Soavi, der ja eine Art Ziehsohn von "Ari" war. Joe war wohl ein sehr sympathischer Mann, der zwar ein gutes Auge für Bilder hatte, aber kein guter Schauspielführer war. Dafür war er immer lustig, so dass das Drehen seiner Pornos wohl für alle ein echter Spaß war. Auch die Filmirage Zeit wird behandelt - die Filme waren zwar meistens unterste Schublade, aber "Ari" hat sie mit Liebe und Engagement gemacht. Und am Schluss hatte ich sogar Tränen in den Augen, einfach wegen der guten aten Zeit...
Ob die Doku den Mediabookpreis lohnt, sei mal dahingestellt. Für den Fan ist es wertvoll - für alle anderen wohl eher nicht, denn der Hauptfilm liegt nur auf DVD vor (HD wäre bei dem Material absolut unnötig...) - und der Bonusfilm (Foltergarten der Sinnlichkeit) ist auch nicht gerade sein Meisterwerk.
Trotzdem: für den Fan ist es eine kleine Zeitreise, die irgendwie Spaß macht und darlegt, dass man auch im Business nicht immer alles so ernst nehmen sollte.
Abrakadabra
- für Markus hab ich mir den Neo-Gialli der Onettis rausgelegt. Nun: es gibt Pluspunkte und es gibt Minuspunkte.
Super ist vor allem die Inszenierung, die Farbpalette und der Soundtrack. Die Onettis haben die Vorbilder studiert und einen flotten 70-minütigen Giallo abgeliefert, der mit doppeltem Boden aufwartet und hervorragend funktioniert (auch wenn der geübte Fan wieder weiß, wie es endet - dafür habe ich schon zu viel gesehen). Der Soundtrack könnte gar von Goblin sein und untermalt die Atmosphäre perfekt.
Doch das größte Manko ist einfach die Videotechnik - man kann mit der Red One oder sonstigen digitalen Systemen drehen, aber Kontrast uns Schärfe raubt jegliche Illusion. Leider kann man das Filmfeeling der 60er und 70er nicht mit der heutigen Technik kopieren. Ein Technicolor-Farbfilm bleibt einfach einzigartig.
Das nächste ist die miserable deutsche Synchro... von Amateuren gemacht und klingt Scheisse. Schaut direkt den O-Ton, da habt ihr mehr von.
Ansonsten: sehr guter Thriller, spannend, toll inszeniert, mit wenig Blut und Nacktheit, aber dafür mit viel Nostalgie. Gefällt mir.
Der Bastard
- Zweitsichtung des Klassikers von Tessari. Ich schreibe dazu noch was ausführlicheres in der Italo-Ecke.