An einem Tag wie jeder andere Danke noch mal an Sascha, für den Tipp.
Von diesem Film von William Wyler hatte ich vorher tatsächlich noch nie etwas gehört und wenn doch, dann wieder vergessen.
Als erstes fiel das Bildformat auf: 16:9 bei einem Film von 1955 und tatsächlich war es einer der ersten mit Breitbild. Das passt sehr gut für den Kontrast mit den Schauplätzen, da es sich über weite Strecken um ein Kammerspiel handelt.
Es geht um ein Verbrechertrio auf der Flucht, welches sich im Hause einer gut betuchten Familie einnistet und auf eine Geldübergabe wartet. Da sich diese immer weiter hinzieht, muss die Familie nach Außen den Schein wahren, dass alles in Ordnung ist. So verlassen einzelne Mitglieder auch das Haus zum Arbeiten oder für Verabredungen mit dem Druckmittel im Hinterkopf, dass die anderen von den bewaffneten Invasoren bedroht werden. Was relativ ruhig und kontrolliert beginnt, wird im Laufe des Filmes immer spannender, besonders nachdem die ersten Dinge schief gehen. Die letzten 20 Minuten sind mal richtig packend und super gefilmt.
Im Mittelpunkt steht die Konfrontation zwischen dem Familienvater (Frederic March) und dem Anführer der Bande (Humphrey Bogart). Beide Schauspieler liefern hier wirklich hervorragend ab.
Am beeindruckensten finde ich aber, dass der Film komplett zeitlos wirkt und fast genauso wie er ist (abgesehen vom s/w Bild, den 50er Karren, Klamotten usw.) auch in den 80ern oder 90ern funktionieren würde. Dirk sagte, es gibt sogar ein Remake mit Mickey Rourke. Das wundert mich nicht, denn "An einem Tag wie jeder andere" würde ich sogar als Mutter aller Home Invasion Thriller bezeichnen. 113 Minuten sind vielleicht ein bisschen zu lang für das Szenario, aber ansonsten habe ich wenig auszusetzen. Mal wieder ein toller, vermutlich sehr einflussreicher Klassiker.