Mother (2009)
- während ich mich mit Memories of Murder etwas schwer tat, so ist Bong Joon-hos Mother ein echter Volltreffer. Der Film legt hier auch weniger den Fokus auf den Kriminalfall, sondern eher auf die Figurenzeichnung und Charaktertiefe - und da trifft der Film echt die Mitte. Der Plot ist recht simpel - Kim Hye-ja spielt die titelgebende Mutter, die wie eine Glucke auf ihren behinderten Sohn aufpasst. Der zieht immer mit seinem Kumpel Jin-tea rum, auch wenn der den behinderten Do-joon immer hänselt, mag er ihn doch irgendwie. Als Do-joon fast von einem Auto überfahren wird, setzen sich die beiden auf die Fährte der reichen Arschlöcher, demolieren den Mercedes und verprügeln die Typen auf dem Golfplatz. Am Abend wollen sich die beiden treffen, aber Jin-tea versetzt Do-joon, der spät in der Nacht besoffen nach Hause wankt. Er folgt zufällig einem jungen Mädchen, das am nächsten Morgen tot aufgefunden wird. Die Polizei verhaftet Do-joon und überredet ihn zu einem Geständnis. Doch die Mutter glaubt an die Unschuld ihres Sohnes und ermittelt auf eigene Faust - zunächst hat sie Jin-tea in Verdacht und begibt sich auf eine Odyssee, die sie in die dunkelsten Tiefen der Seele führt.
Der Film punktet auf jeden Fall mit der grandiosen Kim Hye-ja, die man am Anfang für super unsympathisch und aufdringlich hält. Doch die Liebe einer Mutter versetzt Berge - und nach und nach kommen Dinge ans Licht, die besser verborgen geblieben wären. Der Film hat viel von Hitchcock (vor allem die Suspense-Szene mit dem Golfschläger ist nervenaufreibend) und bis zur Auflösung, die mich dann doch überraschte, vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Der Film ist super gespielt und spannend bis zum Ende. Die FSK 12 überraschte mich etwas. Der Film hat zwar keine großen Härten (bis auf den ausgeschlagenen Zahn), ist aber am Ende ganz schön böse und düster.
Fazit: Großartiges Krimi-Drama mit toller Besetzung