"One shot is all it takes"Dänemark, Großbrittanien, Deutschland,Frankreich 2005
Das Filmplakat hatte mich aufmerksam werden lassen.
Also erkundigte ich mich ein wenig nach dem neusten Streich von Regisseur Thomas Vinterberg ("Its all about love"), der diesen Film nach einem Drehbuch von Lars von Trier ("Geister") umsetzte.
Die Macher mussten sich laut Kino.de "antiamerikanische Reflexe und naive Weltsicht" vorwerfen lassen.
Das Ganze dreht sich um eine Gruppe gelangweilter Looser-Kids in einem Kaff im Nirgendwo, die Ihre Leidenschaft für Waffen entdecken. In den Hauptrollen spielen Jamie Bell ("Deathwatch", "Billy Elliot") Bill Pullmann ("ID 4", "Spaceballs") und Chris Owen ("American Pie 1&2"). Zudem prangt über dem Ganzen die "kJ"... na dann mal voller Erwartung auf ne neue Geheimtip-Perle ab ins Kino:
5 Kids im Bergarbeiterstädtchen Estherslope...Sie sind Außenseiter, Looser. Werden in der Schule rumgeschupst, verprügelt, oder einfach garnicht weiter wahrgenommen.
Dick (Jamie Bell) kauft eines Tages eine vermeintliche Spielzeugpistole im örtlichen Kram-Laden. Diese entpuppt sich später aber als echter Revolver. Fasziniert gründen Dick und seine Looser-Freunde den Club "Die Dandies", welcher sich fortan abseits der Stadt in der alten, stillgelegten Mine zu lustigen Schießübungen und freudigem Beisammen-Sein trifft. Dick und seine Freunde sind, eigener Auffassung nach, Pazifisten und richten sich also strikt nach Ihrem obersten Gebot:
"Niemals erheben wir unsere Waffen gegen andere Personen".
Als aber eines Tages ein eher harmloses Unterfangen, an dem die Kids nur indirekt beteiligt sind, derartig aus den Fugen gerät, vergessen die 5 Freunde Ihre guten Vorsätze und machen vor nichts mehr halt.
Es beginnt ein regelrechter Krieg zwischen der Polizei und den "Dandies" in dem kleinen, verschlafenen Städtchen.
Wow! 8O
Ich bin ja immer mal auf der Suche nach "Perlen", die kein Schwein kennt.
Zuletzt hat mich "11:14" eindeutig begeistert, da bekomme ich auch schon die nächste Bombe geboten: "Dear Wendy" ist ein unglaublich kontroverser Beitrag zum Thema Waffen-Fanatismus und jugendlicher Gleichgültigkeit, der dem "American Way of Life" in seiner Ausdrucksform voll in die Fresse haut. Insofern ist die Aussage, der Film sei "antiamerikanisch" auf jeden Fall richtig -- aber das ist doch nichts schlechtes, oder?
Der Film erzählt seine Geschichte ruhig und gelassen, aber immer sehr unterhaltsam. Die Jungdarsteller sind top, Bill Pullmann aus Sherriff gibt auch eine gewohnt solide Vorstellung. Mit der Zeit wird die Atmosphäre immer bedrückender -- bis das Ganze im fast halbstündigen Finale explodiert und uns das Schicksal der einzelnen Charaktere dargelegt wird.
Also wirklich - ich bin schwerstens beeindruckt.
Ich denke mal, hier haben wir es von der Auffassung her mit einem Film zu tun, den man einfach nur genial oder erbärmlich finden muss, ein Zwischending gibt es nicht.
Wenn man Winterbergs und von Triers Botschaft richtig deutet und es auch mal gut findet, wenn der Waffen-Fanatismus auf diese sehr drastische Art und Weise ausgedrückt wird, dann kann man sich auf ein grossartiges kleines Stück Film einstellen.
Über die kleinen unlogisch anmutenden Momente sehe ich hiermit grosszügig hinweg.
Mensch Jungs und Mädels ANSEHEN!!!
9/10
P.S.
Die offizielle Website hat einen deutschen Trailer zu bieten, der sehr gut ist, allerdings meiner Ansicht nach auch zu viel zeigt und auch ein wenig spoilert.