Toller Lauf.
Landschaftlich wunderschön und reizvoll, immer abwechselnd durch Waldgebiete, Kraichgauer Hochfelder und kleine Waldtäler.
Das Streckenprofil ist meiner Meinung nach jedoch geschönt.
Gefühlt ging es dauernd Hoch und wieder runter, teilweise sehr steil.
Wirklich gerade Stücke mit mehr als 400 Metern länge gab es eigentlich nicht.
So schön er auch ist, so anspruchsvoll war der Lauf aber auch.
Vom Schwierigkeitsgrad her würde ich ihn locker mit dem Heidelberger Halbmarathon gleichsetzen.
....und halt ~300 Meter länger.
Habe mir jetzt nicht viel vorgenommen für den Lauf und auch keine großen Ambitionen gehabt.
Nach dem Start ging es locker aus dem Ort hinaus, immer leicht ansteigend durch die ersten Felder, dann sehr steil hoch in den Wald.
Dort musste ich auch bei km 3 dringend mal pinkeln, ist mir bisher auch noch nie bei nem Wettkampf passiert.
Laufkumpel und Laufkumpeline haben mich dabei dann auch gleich wieder überholt, nicht ohne sich darüber zu amüsieren.
Beim Wiederloslaufen noch unsere neue Laufkumpanin gesehen, die hier ihr Debut auf der Halbmarathon Strecke gegeben hat.
Kurz zurückfallen lassen, nach dem werten Befinden erkundigt und dann wieder mein Tempo aufgenommen.
Dann eine richtig eklig steile Rampe bei km 6. Locker das Steigungsniveau der Hügel in Heidelberg, gefühlt sogar ein wenig länger.
Oben dann Laufkumpel und Laufkumpeline eingeholt. Auch wieder etwas gequasselt und aus dem Wald heraus auf die hochliegenden Felder im Kraichgau.
Hier war es dann auch schon recht sonnig und warm. Nach einer scharfen Kurve ging es dann auch schon wieder steil bergab ins nächste Waldstück hinein.
Durch schöne kleine Täler mit vereinzelten Wiesen, dann sogar ein 200-300 Meter langes wurzeliges Trailstück zwischendrin.
Bei der nächsten Getränkestation noch schnell dem Freund von unserer Laufkumpeline zugewunken, der hier ein paar Fotos von uns machen wollte.
Wieder steil in den Wald hoch und den Puls auf Hochtouren gejagt.
Ja ich lag ganz passabel in der Zeit für eine solche Strecke. Könnte besser sein, aber ich war auch nicht in der Laune mich heute über Gebühr zu quälen.
Der dauernde Wechsel zwischen Steigung und Gefälle war schon knackig genug.
Hier auf der Schleife folgten noch eineige Auf und Abs an die ich mich nicht mehr alle erinnere.
Nach km 14 ging es irgendwann wieder zurück auf die Steigung die uns zuvor von den Hochfeldern hinunter in den Wald geführt hatte.
Die war jetzt wo es langsam schon richtig warm/heiß wurde gar nicht mehr angenehm.
Oben angekommen, habe ich an der Getränkestation mal eine Cola probiert.
Ja, Zucker ist nett, aber die Kohlensäure hat mir die nächsten zwei Kilometer fieses Sodbrennen beschert.
Nun die eklige Rampe wieder runter. Das tat schon weh, die halbwegs schnell hinabzulaufen.
Den Rest durch den Wald bin ich in einer lockeren Gruppe mit zwei Läufern und zwei Läuferinnnen gelaufen, da wir alle ein ungefähr ähnliches Tempo hatten.
Irgendjemand hatte zwischen km 16 - 18 noch zwei Anstiege eingebaut, die ich auf dem Hinweg nicht runtergelaufen bin.
Dachte ich zumindest.
Bei km 19 wieder raus aus dem Wald und die letzten 2,5 km durch die Felder zurück in den Ort rollen,
Bei km 20 überholt mich das Führungsfahrrad zusammen mit dem Führenden des 33km Laufs.
Wow! Das ist dann schon beeindruckend, wenn man weiß dass der nur ein paar Reihen vor einem gestartet ist und in nicht mal zwei Stunden schon fast 32 hügelige Kilometer hinter sich gebracht hat.
Auf jeden Fall zwickt dummerweise meine Wade etwas und deutet einen sich aufbauenden Krampf an.
Deswegen verzichte ich auf einen Endspurt und laufe locker zuende.
~1:58:29 für 21,4km (~1:56:50 auf den Halben)
Medailie, Wasser, schauen.
Kurz darauf trudeln mit ~2:00:30 und 2:00:45 auch Laufkumpel und Laufkumpeline ein.
Laufkumpel ganz locker, der hätte deutlich schneller sein können, aber er wollte nach seiner 1:31:11 letzte Woche heute nur regenerativ laufen.
Und unsere Debutantin hat in der zweiten Hälfte noch ordentlich aufgeholt und kam nach 2:01:11 ins Ziel.
Auf einen normalen Halben runtergerechnet also alle unter 2 Stunden.
Nix Besonderes, aber für das Streckenprofil ganz ordentlich.
Beachtlich ist die Leistung unserer Debutantin.
Direkt bei der Premiere einen vergleichsweise so schweren Lauf und den dann auch noch in solch einer guten Zeit.
Auf jeden Fall ist der Kraichgau-Lauf ein wunderschöner "kleiner" Landschaftslauf.
Trotz der kleinen Teilnehmerzahl von 400-500 Läufern, verteilt auf 5km, 10,6km, 21,4km, 33km, 44km, hervorragend organisiert vom örtlichen Sportverein, und mit gerade mal 10€ Startgebühr auch noch unglaublich günstig.
Ich glaube wir sehen uns wieder.
..... nur muss ich jetzt endlich mal wieder mit mehr Disziplin trainieren, und mein altes Tempo wiederfinden.