Jetzt weiß ich endgültig, warum ich asiatischen Horrorfilmen so gar nix abgewinnen kann - denn spätestens nach diesem amerikanisch-asiatischen Machwerk schwöre ich dem Horror aus Fernost völlig ab...
Da tötet ein Kerl seine Frau bei einem Ehestreit. An und für sich ein recht unspektakuläres Verbrechen, das der Schwachmat leicht als Unfall hätte kaschieren können. Aber da er eher mit dem Schwanz denkt statt mit dem Hirnkasten, meint er, seine teure Verblichene loswerden zu müssen. Und wo tut man das? Richtig, an ihrem Lieblingsplatz, einem idyllisch gelegenen See. Dafür muss er die kalte Blonde aber die ganze Nacht durch die Gegend karren... Und so ergeht sich der Film über eine Stunde lang darin, einen Mann und sein Auto zu zeigen, wie sie durch die Nacht fahren und der Mann allmählich vom schlechten Gewissen geplagt den Verstand verliert. Schließlich redet er sich ein, dass seine Geliebte die ruchlose Tat mitangesehen hat und ein böses Spielchen mit ihm treibt. Also kommt er zu dem Schluss: Die Geliebte muss auch weg. Und schon saust er wieder in seinem Auto vom See zurück in die Stadt...
Okay, immer wieder tauchen irgendwelche Schreckgespenster auf dem Highway auf, die sich der Typ aber nur einbildet. Die sehen dann aus, wie in japanischen Horrorfilmen, mit halb verwesten, bleichen Gesichtern und mit weißen Pupillen. Aber das rettet den Film auch nicht - für einen Geisterfilm ist er zu wenig gruselig und für einen Horrorfilm ist fast gar kein Blut zu sehen (und das, was zu sehen ist, bildet der Kerl sich ein). Da sind ja anderthalb Stunden im Stau spannender als dieser (bl)öde Film. Da es eine asiatische Produktion ist, bringt der Streifen eine Japanerin mit ins Spiel, die auch mal einen Geist mimen darf (wenn auch nur in einer Einstellung), und die spärlichen Schockelemente entsprechen japanischer Horrorfilmkunst. Einen Mann aber bei Selbstgesprächen ("Ich werde nicht wahnsinnig. Ich werde NICHT wahnsinnig. Ich werde nicht WAHNSINNIG...") im Auto nachts auf dem Highway zu beobachten, ist so spannend wie der Beispackzettel einer Packung Badriparan.
Auch vor diesem Schrott seid bitte gewarnt... ihr müsst euch nicht alles geben, und wenn dieses Plakatmotiv auf einer deutschen DVD auftaucht, dann lasst sie links liegen. Übrigens - der Film hat den Alternativtitel: "Death Ride". Bei deutschen DVD-Anbietern weiß man ja nie, auf welch verwegene Ideen sie kommen... Am Schluss nennen sie den Streifen noch "Der Geisterfahrer...".
Der Lonewolf Pete