THE VAMPIRE JOURNALS - JÄGER DES BÖSEN - Gothic Horror von Full Moon!

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Man ist auch als Gothic Horror-Fan vor Überraschungen nie sicher. Wie bekannt, liebe ich gute Vampirfilme und bin ja ein großer Fan der Subspecies-Reihe von Ted Nicolaou. Nach Subspecies blieb der Regisseur allerdings dem Genre treu und fabrizierte u.a. auch dieses sehr poetische und melancholische Werk aus dem Bereich des Gothic Horror, das mir erst in Form einer US-uncut DVD in die Hände fiel (obwohl es eine 18er Fassung von Red Edition und seit zehn Jahren eine 16er Videofassung gibt - von deren Existenz ich allerdings bis heute nichts ahnte).

Wie die Jungrrau zum Ewigen Leben bzw. zum Vampirkuss, so kam ich also zu dieser wunderbaren Perle des Vampirhorrorfilms. Wieder in seiner Heimat Rumänien angesiedelt, erzählt Ted Nicolaou die Geschichte von Zachary, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Vampire auszurotten. Und so steht er eines Nachts der jungen amerikanischen Pianistin Sofia bei, auf die der mächtigste Vampir der Stadt, Ash, sein dunkles Auge geworfen hat. Sofia aber ahnt nicht, dass Zachary selbst ein Blutsauger ist. Seit zweihundert Jahren rottet er die Kreaturen der Nacht aus, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. In seiner Brust schlagen zwei Herzen - hin und her gerissen zwischen Blut- und Rachedurst und Schuldgefühlen möchte Zachary so gerne menschliche Eigenschaften haben und muss doch als Kreatur der Finsternis seinesgleichen jagen und töten. Leider kann er nicht verhindern, dass Sofia sich in die Festung des Vampirfürsten Ash locken lässt - aber obwohl er weiß, dass er Ash nicht gewachsen sein wird, beschließt er, alles zu versuchen, Sofia aus den Krallen der Bestie zu befreien... in dem als Nachtclub getarnten Schlupfwinkel des Oberblutsaugers entbrennt ein Kampf um Sofias Gunst und um ihr Leben...

Das hier ist wirklich Vampirhorror bzw. Gothic Horror vom Feinsten. Die Vampireffekte sind, wie bei Nicolaou so üblich, edel, mit spitzen Reißzähnen, dunklen Augenringen und spritzendem Blut - wie wir das eben so lieben. Die Vampirbräute sind äußerst verführerisch und geizen nicht mit ihren Reizen (das lieben wir auch). Köpfe rollen, das Makeup ist gewohnt gut und die Atmosphäre ist sehr düster. Manchmal hat man den Eindruck, Nicolaou ist ein Kumpel des englischen Gothic-Fotografen Simon Marsden, denn seine Bilder von Friedhöfen, Statuen und alten Gemäuern erinnern zeitweise sehr stark an Marsdens Werke. Die überwiegend rumänischen Darsteller sind erstklassig, und spätestens nach diesem Film dürfte klar sein, warum in amerikanischen Produktionen gerne auch auf rumänische Schauspieler zurückgegriffen wird - nicht nur aus Kostengründen, nein. Die können spielen und machen vor der Kamera allesamt einen sehr guten, sehr motivierten Eindruck (unser schönster Rumänien-Import ist ja Alexandra Maria Lara, und die hat's nicht nur aussehenmäßig, sondern auch schauspielerisch ja auch drauf...).

Zwar kommt der Streifen nicht an die "Subspecies" - Reihe heran, dafür ist er zu melancholisch. Aber er ist wunderbar atmosphärisch und dürfte durch die gewohnt routinierte Inszenierung jeden Vampir-Fan begeistern. Für mich ist der Streifen eines der Highlights des Vampirfilms.

Der Lonewolf Pete   


Lionel

  • Gast
The Vampire Journals :arrow: 5/10

Leider nicht mehr so stark im Vergleich zu den "Subspecies" Filmen, obwohl die Atmosphäre zu einem gewissen Grad erhalten wurde und die Handschrift des Regisseurs erkennbar ist. Eindringliche Rumänienaufnahmen, Gore oder die genialen Masken werden allerdings vermisst. Ebenso wie der Spannungsbogen. Der Film hat seine Momente, insgesamt ist er jedoch einfach etwas zu...langweilig. Positiv bleibt noch hervorzuheben, dass dank der hübschen Darstellerinnen und der Inszenierung auch hier wieder eine düstere Erotik in der Luft liegt.