DEEP THREAT - DIE HÖHLE - Billiger aber unterhaltsamer Krabbelhorror

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Once again it's Creature Feature time - irgendwie hab ich es mit monströsem Viechzeugs. Viel erwartet habe ich bei der Inhaltsangabe zu diesem Film und beim Sichten des Covers ehrlich gesagt nicht - ein Tierhorrorfilm eben, und nichts weiter. Tja, und das ist er dann auch - aber er ist, trotz der extrem schlechten Creature FX - spannend und unterhaltsam, was natürlich nur an den Darstellern und den claustrophobischen  Sets liegt.

Da wird also der amerikanische Bergwerks- und Höhlenexperte John Palmer von zwielichtigen Figuren angeheuert, sie in die Tiefe eines verlassenen Salzbergwerks irgendwo in der Schweiz zu führen. Da Palmer das Geld braucht (auf seinem Haus liegt eine fällige Hypothek), verschiebt er kurzerhand den ebenfalls längst überfälligen Familienurlaub und zieht sich damit den Unmut sämtlicher Familienmitglieder, allen voran der hysterisch-aufmüpfigen Tochter Emily, zu. Aber Papa hat nun mal eine Entscheidung getroffen, und wie das bei amerikanischen Familienhäuptlingen so ist - was Papa sagt, wird gemacht, und basta! Doch bald stellt sich heraus, dass John Palmer, der bisher noch nie einen Todesfall bei seinen Exkursionen in die Tiefen der Erde verzeichnen musste, mehr abgebissen hat, als er schlucken kann - denn im halb verfallenen Bergwerk liegt nicht nur eine Höhle mit riesigen Smaragden, sondern dort lauert auch das unermessliche Grauen in Gestalt riesenhafter Hirschkäfer, deren Kauwerkzeuge alles zermalmen, was sich ihnen in den Weg stellt...

Die Creature FX sind, wie bereits erwähnt, von Menschen geschaffen worden, die ihr Handwerk erst noch lernen müssen. Man könnte fast glauben, da hätte man ein paar Kids von der Graphik-Schule an einen PC gesetzt und gesagt: "So, hier habt ihr einen Katalog von Zoo-Schröder, und so sieht ein Hirschkäfer aus. Und den brauchen wir dutzendfach und viel größer für unseren Film. Und nu macht mal, Jungs..." Aber was der Film an den lächerlich wirkenden, wuselnden Riesenkäfern einbüßt, gewinnt er teilweise wieder durch die darstellerische Leistung der Akteure und die Sets zurück. Die Geschichte an sich ist spannend genug, damit man nicht einschläft, und wenn einem doch die Zeit zu lang wird, so ist es Palmers blondes Töchterlein Emily, eine richtige Zicke, die einen mit hysterischem, markerschütterndem Gekreische über die zweite Hälfte des Films bis zum Showdown hinweghilft. Blondie ist wirklich ne Schau und spielt die Zicke edel. Da ich "meine" Filme wenn möglich ausschließlich in der Originalfassung schaue (ich halte nix von synchronisiertem Rumgezicke und Gekreische), weiß ich nicht, wie die Edelzicke auf Deutsch rüberkommt, aber auf Englisch macht sie ihre Sache gut.

Christopher Atkins rettet den Film durch sein souveränes Spiel, und auch die Rolle des Bösewichts ist gut besetzt. Ansonsten bietet der Streifen das, was wir Creature Feature - Fans von einem solchen Streifen erwarten - monströse, blutrünstige Krabbeltiere, eine Handvoll Menschen in schier auswegloser Situation, ein Wettlauf mit der Zeit, viel Geballere und Gekreische, Explosionen, richtig böse Bösewichter, und selbst bei schlechten Käfer-Effekten sind die Gore-Szenen dennoch gelungen und teilweise richtig schön eklig für all jene, die ihrer Freundin außer der CD- und DVD-Sammlung mal was Nettes zeigen wollen. Glibberige Gedärme, abgehackte Gliedmaßen und Köpfe, spritzendes Blut und das Innenleben der Käfer in Form grünen klebrigen Schleims (mit dem das kreischende Zickchem Emily richtig geil eingesaut wird, damit sie endlich ihr Mundwerk für ein paar Minuten hält) - all das spricht dafür, diesem Creature-Streifen doch eine Chance zu geben.

Ich persönlich hab zwar schon Besseres auf diesem Gebiet gesehen, bin aber dennoch gut bedient worden und somit bleibt der Film bei mir in der Sammlung - zumal filmische Hirschkäfer da noch fehlten...

Der Lonewolf Pete


Offline Ed

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    Hehe, muss ich mich wohl verlesen haben beim Titel ;) kann man schnell auch andersweitig verstehen :uglylol:


    Offline nemesis

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      Hehe, muss ich mich wohl verlesen haben beim Titel ;) kann man schnell auch andersweitig verstehen :uglylol:

      Das ging doch vor einiger Zeit einigen schon mal so. Irgendwo haben wir einen Thread zu dem Film (denke, bei Neuigkeiten), aber per SuFu spuckt es zwar 6 Seiten aus, aber findet nur diesen hier. Und die "Vampire Journals"...


      Offline Ed

      • Die Großen Alten
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        Hehe, stimmt, mir kam meine eigene Reaktion auch sehr bekannt vor *mmh

        SuFu: :fight2:


        Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...   :D

        Der "Deep Threat" Titel ist eine clevere Erfindung der DVD-Macher, die den "Deep Throat" von einst ebenfalls kennen und mit den entsprechenden Reaktionen gerechnet haben.

        Im Original heißt der Film nänlich schlicht und ergreifend "Cave-In"...

        Der Lonewolf Pete


        Offline der Dude

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           :redface: hatte mich auch "verlesen". :roll:  dachte schon wir reviewen hier schon pr0ns :D