Tsui Hark's VAMPIRE HUNTERS - Lächerlich: Hüpfende und fliegende Vampir-Zombies

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Ich weiß halt schon, warum ich den meisten Eastern, die nach 1981/82 gedreht wurden, nichts mehr abgewinnen kann. Diese unglaublich schnellen Schnitte und irrwitzigen Bewegungen, diese seltsame "Body-Power", die sich immer wie weiland die ekligen Raketenwürmer durch den Boden wühlt und dann irgendwo explodiert, und diese oft hanebüchenen Stories, die einen solch blühenden Unsinn erzählen, dass einem die Plomben in den Zahnlöchern faulen - das alles treibt mir die Tränen in die Augen, und es sind gewiss keine Lachtränen. Wo ist denn nur der gute alte Period-Eastern hin verschwunden, in dem noch nicht mittels später wegretuschierter Draht- und Gummisseilen, sondern noch mit Trampolinen durch die Luft gesprungen wurde, und in denen die Bewegungen bei den Kampfsequenzen noch mit dem Auge verfolgt werden konnten? Wo sind die Eastern hin, in denen die Schläge richtig krachten, die Armbewegungen von fauchenden Geräuschen begleitet wurden und nicht an jeder Ecke irgendwas explodierte? Diese Zeiten sind wohl wirklich vorbei, aber was dem Publikum an diesen neuen Eastern gefällt, werde ich wohl nie verstehen. Und was mich auch diesmal dazu bewogen haben mag, einen solchen Schmarrn anzuschauen, versteh ich auch nicht.

Wahrscheinlich waren es die Vampire - aber nach diversen kläglichen Versuchen der Hong Kong - Chinesen, bereits in den 70ern und 80ern Horror mit Period-Eastern zu mischen, hätte ich es besser wissen müssen. Es gibt nur einen einzigen Vampir in diesem Film, und der macht einem ollen Meister und seinen vier Zöglingen namens "Blitz", "Donner", "Wind" und "Feuer" (hätte der Meister einen weißen Bart, könnte man ihn glatt mit Santa Claus verwechseln und rufen hören: "On Blitzen, on Dunder, on Dasher, on Vixen...") das Leben schwer. Nachdem der erste Versuch, den Blutsauger (der übrigens aus einem Zombie entstand) zu erledigen, verschwindet der Meister, und die vier Eleven landen am Hof des reichen Chiang, der einen Goldschatz hütet und die Toten seiner Familie in wächserne, hüpfende Zombies verwandelt, um sie so für die Nachwelt zu bewahren. Was folgt sind unzählige rasend schnelle Fuchteleien mit Schwertern, wildes Durch-die-Gegend-Fliegen, ein paar derbe Zweikämpfe mit dem Vampir (der immer wieder aufgeschlitzt wird und doch weiter überlebt) und eine saublöde Sequenz, in der ein Mensch UNTER DEM ERDBODEN raketenschnell durch das Erdreich pflügt und ohne einen Kratzer wieder nach oben kommt...

Tja, und damit verabschiedet sich der Lonewolf Pete, seines Zeichens begeisterter Eastern-Fan, wohl von Eastern-Krampf wie diesem und bleibt lieber seinen Klassikern treu. Da gibt es ohnehin noch genügend Streifen, die er nicht gesehen hat. Aber hin und wieder wird es wohl auch den Pete wieder mal irgendwo jucken und er wird doch wider besseres Wissen erneut zu einem solchen Film greifen, nur um ein weiteres Mal maßlos enttäuscht zu werden, dass er sich, wenn er so gelenkig wäre wie die Akteure in diesen Filmen, vor Wut in den Hintern beißen würde - und zwar in beide Arschbacken...

Der Lonewolf Pete