Inhalt (ofdb):
Im London des 19. Jahrhunderts gerät der rechtschaffene und glückliche Familienvater Benjamin Barker (Johnny Depp) in eine bösartige Intrige. Der Richter Turpin (Alan Rickman) will Barkers Frau für sich gewinnen und schreckt nicht davor zurück den unschuldigen Mann mit Hilfe eines getürkten Prozess in die Gefangenschaft nach Australien zu schicken.
Fünfzehn Jahre später taucht Barker wieder auf um Rache zu nehmen an den Menschen, die sein Leben einst ruinierten. Als exzentrischer Barbier Sweeney Todd kehrt er nach London zurück, erfährt vom Tod seiner Frau und tut sich zusammen mit der hübschen Bäckerin Mrs. Lovett (Helena Bonham Carter).
Bewertung:
Wow, was war das? Ich hab ja mit einigem gerechnet, aber das hier ist das erste Splatter-Musical! Tim Burton geht weiter als zuvor und zeigt uns ein inhaltlich recht unspektakuläres Märchen in düsteren Bildern, mit tiefschwarzem Humor und bedrückender Atmo. Die Bilder sind einfach genial, düsterer und hoffnungsloser geht es nicht. Zudem sind die Figuren enttäuscht, nihilistisch und sarkastisch. Die große Überraschung gibt es mit einigen wirklich detailierten Tötungsszenen, die Anfang der 80er noch auf den indez gelandet wären. Hier spritzt das Blut, das wird dem ein oder anderen Kinogänger zu viel sein (Mein Vater würd den Film z.B. nicht mögen). Johnny Depp und Helena Bonham Carter spielen überragend und bekommen ihren Gesang auch wirklich gut hin (immerhin sind beide diesbezüglich Laien). Der Märchenfreund bekommt in Sachen Handlung neben den üblichen Zutaten noch einiges an markabren Momenten um die Ohren geschleudert, dass man sagen könnte, dass "Sweeney Todd" zwischen Märchen und Antimärchen schwankt.
Die große Geschmackssache ist die Form des Musicals, denn neben 70-80% Singerei werden auch typische Vorgaben eingehalten und so wiederholen sich ein paar Lieder (Themes), was man sich an 2 Stellen hätte sparen können, denn dadurch leidet die Dramaturgie. Abgesehen davon wurde ein klischeehafter Handlungsstrang eingeführt, der ein bischen nervte und am Ende gar nicht weiter beachtet wurde bzw. offen bleibt. Der Kurzauftritt von Sasha Baron Cohen (Borat, Ali G) war richtig cool.
Mit diesen Abzügen komme ich auf 7,5/10, weil der fiese Humor einfach klasse war und der Film düster und unerwartet blutig war.