Ersma zum Inhalt:
Der Film ist in drei Teile gegliedert, beginnend mit dem Soldaten als Hauptfigur des ersten und seinem unehelichen Sohn Balatony Kálmán (Gergely Trócsányi), der den ungarischen Honved Club in der „sportlichen“ Disziplin des Wettfressens vertritt, als Hauptfigur des zweiten Teils. Das Gruppenerbrechen der Clubmitglieder zur Vorbereitung auf den nächsten Wettbewerb gibt Pálfi und seinem Co-Autoren Zsófia Ruttkay reichlich Gelegenheit, beim Zuschauer anhaltende Übelkeit zu erregen.
Der deutsche Schauspieler Marc Bischoff ist der Protagonist des dritten Teils, in dem er einen sexhungrigen Tierpräparator spielt, der sich um Kálmán, seinen aufgedunsenen und alternden Vater, kümmern muss. Angewidert von der Fresssucht seines Vaters geht er seinem eigenen unwirklichen Leben als Tierpräparator nach – während Kálmán zu Hause sinnigerweise seine Katzen im Wettfressen unterrichtet.
Klingt doch nett oder
Jau, das dachte ich mir auch und hab mir das Teil mal angetan und ich prophezeihe hiermit, daß dieser Film Diskussionen auslösen wird wie seinerzeit Irreversible. Die anfänglichen Masturbationsszenen eines Stallknechtes im bettelarmen Ungarn sind schon hart an der Geschmaksgrenze, bilden jedoch die Grundstimmung des Films. Eine sehr gute Szene zeigt zum Beispiel die unzähligen Verwendungsmöglichkeiten der Familienbadewanne: Baden, Backen, Schlafen, das Aufbahren von Toten sind nur wenige der Möglichkeiten, die uns György Pálfis in seinem zweiter Spielfilm, basierend auf den Kurzgeschichten von Lajos Parti Nagy hiermit nahebringt. Als unsere traurige Hauptfigur dann auf einem in der Badewanne geschächtetem Schwein die fette Frau seines Herren fickt (und ja, man kann es nur so ausdrücken) produzieren die 2 einen Pfundskerl von Sohn, den die Welt gerade noch gebaucht hat...not!
Dieser Otti Fischerverschnitt ist im Wettfressen eine richtig große Nummer. Diese Szenen sind immer mit nachfolgendem Kotzen verbunden, was sogar bei mir nach 15 min die Dönerzufuhr gestoppt hat. Eigentlich geht es fortan nur noch um das Fressen und glaubt mir, das wird hier gemacht: 5 Kilo Kaviar in 45 Minuten, na wenn das nicht nach mehr schmeckt!
In der dritten Geschichte geht es um den Sohn des Fettsacks, der Tiere präpariert und auch alles andere was er auf die Bank geschmissen kriegt. Hier wird der Zuschauer endgültig an seine Ekelgrenze getrieben, denn diese sehr expliziten immer in Großaufnahme aufgenommenen Szenen sind wirklich sauhart und lassen mich echt grübeln welcher besoffene Hirnpfirsich wohl die Freigabe ab 16 Jahren zu verantworten hat. Ich will nichts über den Schluß schreibn, denn das würde euch den Film versauen
MMn ist Taxidermia ein Meisterwerk, aber ich bin mal gespannt was andere hier dazu sagen werden, denn der Film ist mehr als nur Kotze, Blut und Wichse, er ist vielmehr eine Reise in die Abgründe des menschlichen Geistes. AMEN
Würde mich sehr interessieren, was ihr dazu sagt 8)
Wertung: 9 / 10