Inhalt:
Die sechzehnjähirge Gymnasiastin Hanna lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder im Örtchen Schlitz nahe Bad Hersfeld. In der Schule lernt sie den Neuling Elmar kennen - und die beiden verlieben sich. Mitten in der Schulstunde setzt aber auf einmal ein ABC-Alarm ein - denn im nicht allzuweit entfernten Schweinfurt gab es einen atomaren Zwischenfall im Kernkraftwerk - dort ist auch Hannas Mutter auf einem Kongress - zusammen mit ihrem kleinen Bruder macht sie sich auf den Weg nach Bad Hersfeld um der herannhenden radioaktiven Wolke zu entfliehen...
Fazit:
Vorweg, ich kenne den Jugendroman leider nicht - was ich aber nachholen werde. Interessiert hat mich der Film in erster Linie, weil das AKW Schweinfurt (wie es hier heisst) gleich 30 km weiter is von mir - und eigentlich Grafenrheinfeld heisst
und da mich diese Szenarien ala "The Day After" sowieso reizen.
Unterm Strich geht es hier natürlich primär um die aufkeimende Romanze von Hannah und Elmar - die übrigens beide exzellent dargestellt werden! Das ist aber dennoch nicht zu klischeebeladen oder den ganzen Film vorherrschend. Die erste Hälfte geht es primär um den Unfall und die daraus entstehende Panik - und DAS wurde absolut angsteinflössend und real in Szene gesetzt!
Wenndie Schüler aus der Schule gehen - erstmal noch Witze über die Szenerie machen - dann aber den Ernst der Lage erkennen müssen - wenn die Bewohner des Ortes panikartig packen und verschwinden - verwüstete Ortschaft - verstopfte Strassen - die verniedlichung der Situation durch die Polizei welche Wege in Sicherheit versperrt - das Chaos welches ausbricht als die Menschen sich ihre Freiheit schlussendlich erkämpfen. Das sieht bzw. hört man nur (aber in dieser schockierenden Situation reichen auch die Schüsse im Hintergrund, welche andeuten, dass die Polizisten erschossen wurden...). Alles in allem ist es einfach eine extrem beunruhigende Stimmung die sich in einem beim Schauen breit macht - denn es sieht alles einfach real und glaubwürdig aus. So würde es wohl aussehen bei einem Zwischenfall.
Die zweite Hälfte des Films beschäftigt sich dann mit den Spätfolgen - den Strahlenkranken, zu denen auch Hannah gehört - man sieht ansatzweise, wie die Überlebenden großteils nach Norddeutschland (hier Hamburg) evakuiert wurden und nun dort leben. Nahrungsmittelknappheit durch Verstrahlungen (leider nur angerissen in kleinen Szenen).
Es geht dann primär um die schwierige Beziehung zwischen Elmar und Hannah - und die Auswirkungen des Unfalls auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen...
Ich persönlich würde den Film allein wegen Hälfte eins absolut empfehlen - von mir bekommt er aufgrund dessen auch eine 9/10!