Das kleine Glück des Seriensammlers...

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...kommt manchmal sooo unverhofft...und aus heiterem Himmel.

Und deshalb hat der Lonewolf Pete heute von einem amerikanischen Sammler ein Hammerpaket an klassischen Westernserien übernehmen dürfen... und diese geile Nachricht muss ich hier einfach loswerden - warum nicht in meinem Lieblingsforum?

Das Hammerpaket umfasst... (haltet euch fest):

Maverick (komplett)
Cheyenne (komplett)
Wanted Dead or Alive (coloriert, komplett)
Laredo (komplett)
The Rebel Johnny Yuma (komplett)
Laramie (Am Fuß der Blauen Berge) komplett
Wagon Train Staffel 7 und 8 - sämtliche 90-Minüter mit ROBERT FULLER aus Laramie als Treckführer und Scout.

Alles in der englischen Originalfassung, überwiegend TV-Aufnahmen oder Transfer vom 16 mm - Material, in guter bis sehr guter Quali.

Auch wenn von Cheyenne und Maverick bereits Original DVDs aufgelegt wurden, so bezweifle ich doch, dass die gesamte Serie auf Original-Scheiben kommen wird. Allein Cheyenne sind so viele Episoden, dass eine Komplettedition eher fraglich ist. Von "Rebel Johnny Yuma" ist überhaupt keine Edition vorgesehen, und bei Laramie weiß kein mensch, wo die Rechte liegen. Hauptdarsteller Robert Fuller selbst bemüht sich seit vielen Jahren vergebens um eine DVD-Edition, ebenso wie bei den Wagon Train - Langfolgen.

Ich bin geplättet und hab schon die eine oder andere Freudenträne im Augenwinkel zerquetscht.

Sowas passiert einem normalerweise nur once in a lifetime, und dann auch noch bei diesem sau-günstigen Dollarkurs...

Eis und Biergarten sind für den Sommer gestrichen - aber dafür reiten in spätestens zwei Wochen (nach Eintreffen des Paketes) bei mir Cheyenne, Maverick und Johnny Yuma über den Bildschirm... und das ist ein wesentlich längerer Genuss.

Der Lonewolf Pete


Offline der Dude

  • Die Großen Alten
      • Show only replies by der Dude
    Wow, sehr cool :D Viel Spaß damit :) Ich denke ich hätte auch Freude daran :D
    Schreib hier mal zu dem einen oder anderen etwas, würde mich interessieren. Ich kenne leider nur Maverick und Cheyenne.



    Hm, man könnts ja zu den Serien verschieben oder? Könnts ein freundlicher Supermod mal bewerkstelligen?


    Online Havoc

    • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
    • Die Großen Alten
      • Let me show you its features, hehehe!
        • Show only replies by Havoc
      Das hört sich doch wirklich toll an.
      Kenne jetzt auch nicht alle Serien Nur Maverick und Cheyenne. Von "Am Fuß der blauen Berge" habe ich nur mal was gehört.
      Der Rest ist mir vollkommend unbekannt.

      Wenn du noch ein wenig Infos zu den einzelnen Serien hast, würde mich das auch interessieren.
      Dann viel Freude bei deinem großen Western-Paket. :biggrin:
      « Letzte Änderung: 18. Mai 2008, 08:19:25 von Havoc »
      “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


      Offline Thomas Covenant

      • Die Großen Alten
          • Show only replies by Thomas Covenant
        Du kennst ja das Sprichwort-was meins ist ist auch deins  8).
        Das ist ja ne Bonanza.... ;)


        Für alle von euch, die's interessiert, hier mal ein paar kleine Infos zu diesen Perlen amerikanischen Serienschaffens:

        Maverick

        James Garner spielte im Jahre 1957 den smarten Kartenhai Bret Maverick, der den üblichen knochenharten Western revolutionieren sollte - die Westernsatore war geboren. Maverick prügelte und schoss zwar wie alle anderen Westernhelden auch und spielte meist fair, aber er geriet zunehmend eher unversehens in irgendwelche Breduillen, aus denen er sich statt mit dem Colt eher durch Bauernschläue und ein lockeres Mundwerk rettete. Von Zeit zu Zeit bekam Maverick Unterstützung von seinem Bruder Bart (gespielt von Jack Kelly), der nicht davor zurückschreckte, den Colt zu benutzen. Und schließlich gab es da noch den englischen Cousin Beauregard Maverick, der von Roger Moore gespielt wurde und im fernen wilden Westen so ganz und gar fehl am Platz war. Efrem Zimbalist und Richard Long, die später als Detektive im 77 Sunset Strip in Los Angeles zum 38er griffen, gaben sich ebenfalls in der Serie ein regelmäßiges Stelldichein.
        Maverick war ein unterhaltsamer Western, der vor allem James Garner endgültig zum Durchbruch verhalf und ihn auch zum gerne gesehenen Gast in anderen Westernserien machte. Später konnte er mit lustigen Western und vor allem seiner Detektivserie "Jim Rockford - Anruf genügt" Riesen Hits landen. In Deutschland löste Maverick die Helden von "Am Fuß der Blauen Berge" am Sonntag Nachmittag im Ersten ab und stellte für mich eines der TV-Western-Highlights meiner Jugend dar. Von 1961 bis 1968 liefen etwas über 20 Episoden der Serie, die es im Original auf satte 124 Episoden brachte. Und hier mal ein paar Fotos aus "Maverick":

               

           




        Cheyenne  - Dies war einer der größten Westernerfolge von Warner Brothers und wurde zu einem gigantischen Projekt, das aus drei Helden bestand: Cheyenne Bodie, Bronco Layne und dem tollpatschigen "Sugarfoot", der in einem Comedywestern das Publikum zu unterhalten versuchte. Der erste Held und Zugpferd dieses Serienprojekts aber war der hünenhafte Schauspieler Clint Walker, der für die Rolle des "Cheyenne Bodie" wie geschaffen war. Bodie war ein Satteltramp, der zwar auf der Seite des Gesetzes ritt, aber immer in anderen Aufganbenbereichen zu finden war: Mal war er Cowboy und Pferdezureiter oder Vormann auf einer Ranch, dann wieder Armeescout und schließlich trug er auch in hübscher Regelmäßigkeit den Stern des Gesetzes. Die einstündigen Folgen waren ohne jeglichen Humor, wenn man von Cheyenne's Sidekick "Mitty" (gespielt von L.Q.Jones) aus der ersten Staffel absieht, aber randvoll mit Westernaction in Kinoqualität. In Deutschland waren von insgesamt 107 Episoden lediglich 8 Folgen zu sehen. Clint Walker aber sorgte für mächtigen Wirbel in den Studios, und wechselte sich Cheyenne Bodie bald mit "Bronco Layne" ab (ein Klassiker mit Ty Hardin in der Hauptrolle), einer dem Cheyenne sehr verwandten Figur, die zunächst unter dem Label "Cheyenne" über die Fernsehschirme ritt, um nach Walkers Einigung mit den Studiobossen eine eigenständige Serie mit dem Titel "Bonco Layne" zu bekommen.Gegen Ende der Cheyenne-Ära wurde noch Sugarfoot mit an Bord genommen und auch Bronco wechselte sich mit seinen Sattelpartnern ab, aber das Comedy-Konzept war nicht sonderlich der Kracher, und so endete Cheyenne nach sieben Staffeln. Bis dahin hatte es auch Bronco auf rund 70 Abenteuer gebracht. Mit einem begnadeten Schauspieler und einem tollen Titellied gesegnet, ist Cheyenne eine der wirklich großen Westernserien der 50er Jahre. Und das ist Cheyenne:

             



        Wanted Dead or Alive  - Hierzu braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, denn Steve McQueens Debut-Rolle nach "Blob-Schrecken ohne Namen" machte ihn endgültig zum Star. Er kreierte für die Serie extra das "Mare's Laig", eine abgesägte Winchester mit langgezogenem Repetierbügel, die am Schenkel getragen und wie ein Colt gezogen und abgefeuert werden konnte. McQueen spielte den Kopfgeldjäger Josh Randall, der allerdings oft darauf bedacht war, seine Verbrecher lebend dem Gesetz zuzuführen statt tot. Oft verzichtete Randall auch aus reiner Menschenfreundlichkeit oder Gerechtigkeitsgefühl auf seine Kopfprämie. Der Sender ARTE zeigte die komplette Serie in colorierter Fassung und neusynchronisiert vor Jahren im TV. In den USA sind zwei Staffeln der tollen Serie in der ursprünglichen Schwarzweiß-Fassung  auf DVD erschienen. DAS ist Josh Randall:

             




        Laredo - Die Serie handelte von drei Texas Rangern, die bei all der anstrengenden Arbeit, die sie hatten, immer zu allerlei derben Scherzen aufgelegt waren. Dabei eigneten sich Neville Brand und William Smith eigentlich eher für die Rollen der harten Kämpfer, hatten aber offensichtlich Freude an den Klamaukszenen, die sie zwischen dem Geballer und Prügeln immer wieder spielen durften. Laredo war nicht ganz so erfolgreich wie "Maverick", aber er wurde zum Klassiker des TV-Western und verhalf auch Peter Brown nach dem Ende der großartigen "Lawman"-Serie zu einer zweiten großen Serienhauptrolle. Immerhin liegen insgesamt 56 Abenteuer der Chaoten-Ranger vor, die ihr erstes Abenteuer übrigens in einer Folge von "Die Leute von der Shiloh Ranch" erleben durften.



        The Rebel Johnny Yuma - Diese Serie war ein Kracher! Nick Adams spielte den Südstaaten-Soldaten Johnny Yuma, der in den letzten Tagen des Bürgerkrieges als Kurier im Indianerland die Linien seiner Einheiten erreichen soll und dabei überfallen wird. Seine Depesche gelangt nie an ihr Ziel, und als Johnny Yuma endlich seinen Heimatort erreicht, ist der Krieg vorbei. Doch fortan kämpft Johnny Yuma gegen Ungerechtigkeit und Verbrechen, und er ist ein richtig derber Johnny Reb: Mit abgesägter Schrotflinte und seinem langläufigen Armeerevolver gibt Johnny Yuma keinen Zoll nach, wenn es darum geht, sich zu wehren oder der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Nick Adams machte eine richtig gute Figur in dieser halbstündigen Edel-Serie, die leider nie den Weg nach Germany fand.

           



        Laramie (Am Fuß der Blauen Berge) - Diese Serie ist einfach KULT! Für mich die beste Westernserie aller Zeiten, ist sie neben "Wyatt Earp" die erste Westernserie, die aus den USA nach Germany kam. Von 124 Episoden wurden bei uns leider nur rund 50 gezeigt - und die meisten davon aus der zweiten Hälfte der Serie, die da schon mehr auf "Familienprogramm" konzipiert war, um Bonanza den Rang abzulaufen. Dennoch blieb die Serie zu actionreich, um für ein Familienprogramm zu taugen, und erlangte deshalb nicht die lange Laufzeit der Bonanza-Serie. Dennoch - die Abenteuer des Revolvermannes Jess Harper (gespielt von Robert Fuller) und seines Kumpels Slim Sherman (gespielt von John Smith) sind ganz, ganz großes Western-Fernsehen in Kinoqualität. Die Episoden waren actionreich, sehr spannend und dramatisch und boten eine Menge bekannter und beliebter Gaststars des Westernkinos und auch der Serienlieblinge auf. Für mich war "Am Fuß der Blauen Berge" der Hammer des sonntagnachmittäglichen TV-Programms und eine Serie, die mich eigentlich - zumindest in gedanken - mein ganzes Leben lang begleitet hat. Zusammen mit "Mit Schirm, Charme und Melone" und "Invasion von der Wega" bildet "Am Fuß der Blauen Berge" das Trio meiner absoluten Lieblingsserien. "Laramie" ist nur sehr, sehr schwer zu bekommen und meist in überwiegend schwacher Qualität. Die mir überlassene Serie soll im Schnitt eine Qualität 9 von 10 haben... ich lass mich überraschen...






        Wagon Train - Die ersten Staffeln dieser an sich recht dialoglastigen Westernserie, die allerdings wegen ihrer hochkarätigen Gaststars und komplexen Stories zum Dauerbrenner wurde, hatten Ward Bond als Treckführer und Robert "Shenandoah" Horton als Treckführer in den Hauptrollen, und nur die Folgen mit Horton waren richtige Kracher. Dann wurden beide von John McIntire und Robert Fuller (aus "Am Fuß der Blauen Berge") abgelöst und die Dauer in den letzten beiden Staffeln auf anderthalb Stunden gestreckt (wie bei "Die Leute von der Shiloh Ranch"). Leider war "Wagon Train" nie bei uns zu sehen, stattdessen verfolgten wir lieber die ewig dahindröselnde Rinderherde in "Tausend Meilen Staub". Für mich persönlich ist Wagon Train wesentlich besser und zwischendurch auch actionreicher, insbesondere in der Mitwirkung von Robert Horton und Bob Fuller.



        Fazit - auf solche Highlights des klassischen Fernsehens zu verzichten, wäre strafbar. Ich fiebere jetzt schon dem Paket entgegen...

        Der Lonewolf Pete