Ghosts of Cité Soleil

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Offline JasonXtreme

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    Haiti 2004. Es herrscht Bürgerkrieg - die USA und die UN sind kurz davor ins Land einzumarschieren um dem ein Ende zu bereiten. Präsident Artistide betätigt sich der Gangs der Cité Soleil - dem Armenghetto der Hauptstadt Port eu Prince. Die Chimären, wie sich die Gangs nennen, setzt er ein um politische Gegner loszuwerden. Doch auch eine Rebellenarmee hat sich mittlerweile geformt, die den Präsidenten aus der Regierung haben will...

    Der dänische Dokumentarfilmer Asger Leth hat unter Lebensgefahr auf Haiti gedreht, und die beiden Brüder und Bandenchefs 2Pac und Bily in den letzten Tagen vor der Invasion begleitet. Hunger, Armut, Tod, Verzweiflung - das alles hat er hautnah miterlebt. Asger Leth wurde im Jahr 2008 für die Dokumentation mit dem "DGA Award" der Directors Guild of America als "Outstanding Directorial Achievement in Documentary" ausgezeichnet.
    Produziert wurde der Film im Ürbigen vom Haitianer Wyclef Jean, der u. a. mit den Fugees berühmt wurde. Dieser liefert auch den Soundtrack für diese Dokumentation.

    Eine Rezension:
    http://www.splashmovies.de/php/rezensionen/rezension/7825/ghosts_of_cit_soleil

    Trailer:
    http://www.moviemaze.de/media/trailer/3451,ghosts-of-cite-soleil.html

    ofdb-Link:
    http://www.ofdb.de/film/108394,Ghosts-of-Cit%C3%A9-Soleil

    Ich sah den gestern stehen und kaufte ihn in der Annahme, dass es ein Spielfilm sei. Da mich das Thema Haiti gerade interessiert, nahm ich ihn mit. Beim genauen durchlesen des Covers erkannte ich, dass es eine Doku ist - umso interessanter. Kennt den schon einer von Euch???
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Online Havoc

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      Kennen tue ich den nicht, aber du hast mich neugierig gemacht.  :biggrin:
      “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


      Offline JasonXtreme

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        Wenns hinhaut kriege ich ihn heute geschaut - dann folgt morgen der Bericht
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        Offline Ash

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          Ich kenne die Doku, ist schon recht interessant, gerade weil sich Gut & Böse ein wenig verwischen. Er ist schon sehr interessant.
          « Letzte Änderung: 24. Juni 2008, 21:58:58 von Ash »



          Offline Ed

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              • Show only replies by Ed
            Bin auch interessiert - interessantes Thema!


            Offline Nation-on-Fire

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              Den hatte ich auch schon mal inner Hand, schreib mal was dazu.


              Offline der Dude

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                Als Doku dürfte das Thema sogar weit intensiver sein. Mich interessiert auch, was du von hältst.


                Offline JasonXtreme

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                  Gestern gesichtet und für gut und interessant befunden! Eine Wertung möchte ich hierfür nicht abgeben, da es sich in meinen Augen um eine Doku handelt, wie ich sie gerne öfter im TV sehen würde - anstelle von der Volksverdummung der wir seit Jahren ausgesetzt sind.

                  Asger hat unter der Produktion und Mitwirkung von Wyclef Jean diese Doku gedreht - und das weitgehend mit Handkamera. Das rührt daher, dass er die Ganglieader der Chimären in Cité Soleil ständig begleitet. Er ist bei 2Pacs und Bilys Umherstreifen durch das Ghetto dabei, bei ihren Familien, bei Auseinandersetzungen, bei Verteilen von Hilfslieferungen... es fliest auch die Beziehung von 2Pac zur französischen Krankenschwester Lele mit ein - die sich dort nur frei bewegen kann, weil Bily und 2Pac ihre Sicherheit garantieren.
                  Bily steht voll und ganz hinter Präsident Artistide - 2Pac hingegen möchte Musiker werden. Dafür telefoniert er oft mit Wyclef (was man auch im Film sieht), der ihm seinerseits Mut macht, den Weg weiterzugehen.
                  Man wird Zeuge der Armut, des Hungers und der täglichen Präsenz der Gewalt und Aggression. Es wird darauf verzichtet zu zeigen, wie sich die Haitianer gegenseitig töten - und das ist auch gut so. Wobei es während der Dreharbeiten sicherlich zu einigen Toten kam - Schüsse im Hintergund sind oft genug präsent - und die Intention der beiden ungleichen Brüder wird einem schnell klar. Sie sind für ihre Leute da - aber wenn es nicht klappt wie man will, ist jeder immer bereit das Gegenüber umzulegen. Waffen sind der ständige Begleiter.
                  Man erhält Einblick in den Alltag der 500.000 Einwohner von Cité Soleil - deren Leid, deren Ängste - es gibt dort kaum ältere Menschen, weil sie dieses Lebensalter einfach nicht erreichen. Die beiden Brüder sind selbst mitte Zwanzig, schätze ich, selbst die Jugendlichen haben immer ein Gewehr im Anschlag und sind bereit zu töten.
                  Aber man lernt auch eine liebenswürdige Seite der beiden kennen. Die Beziehung zu Frau und Kind von Bily - die von 2Pac zu Lele. Somit ist man hin- und hergerissen zwischen Gewalt und Abscheu gegen deren Handeln - aber man versteht auch die Situation in die beide hineingeboren wurden - und erkennt die Ausweglosigkeit der Haitianer, die dort leben müssen.
                  Als Artistide das Land verlässt, nachdem eine Rebellenarmee die Macht übernimmt und die US Marines einmarschieren, beginnt auch für die Chimären-Anführer im Ghetto eine neue Zeit - sie werden polizeilich gesucht, sollen die Waffen niederlegen...

                  Man wird Zeuge der schrecklichen Situation, die in Haiti nicht erst seit 20 Jahren herrscht, sondern bereits viele viele Jahre davor. Man muss aber auch die Resignation ertragen, weil man sieht, dass diese Menschen keine andere Möglichkeit haben - und auch nie haben werden. Weder die UN noch die USA noch irgendjemand sonst haben die Macht dort etwas in der Form zu verändern, dass es den Menschen in diesem kleinen Land gut gehen würde - das wird einem klar, wenn man diese Dokumentation gesehen hat. Die Präsidenten werden vom Volk nicht gewählt - sie werden eingesetzt wenn das Volk es will - und zwar mit allen Mitteln die die Waffenindustrie dort zur Verfügung stellt.Aufstände und Angst sind an der Tagesordnung - und das nicht nur unter den damaligen Duvaliers - unter Atistide - bisher entwickelte sich jedes Staatsoberhaupt für die Menschen auf Haiti zum Alptraum - entweder für das gemeine Volk - oder für die Aussetzigen der Cité Soleil...

                  Von mir ein klares JA zur Doku - die mitunter mit toller Musik von Wyclef unterlegt ist (das Credit-Stück ist Gänsehaut pur).
                  « Letzte Änderung: 25. Juni 2008, 09:25:26 von JasonXtreme »
                  Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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