Inhalt:
Jake Gittes ist Privatdetektiv in Los Angeles. Es ist 1937, das Wasser ist knapp und die Bevölkerung stöhnt auf. Vor allem die Bauern haben kein Wasser um ihre Felder zu bestellen. Da bekommt Gittes von Mrs. Mulwray den Auftrag deren Mann zu beschatten, weil sie vermutet er habe eine Geliebte. Mulwray ist zufällig auch Ressortchef der Wasserwerke - und schon kurz darauf kann Gittes die Beweisfotos liefern.
Die Zeitungen berichten am nächsten Tag über Gittes Fall - und er gerät in ein negatives Licht. Zu allem Übel taucht auch noch eine Dame in seinem Büro auf, die ihm bewusst macht, dass er benutzt wurde - denn sie ist die echte Mrs. Mulwray. Als Mr. Mulwray tot aufgefunden wird, will Gittes den Fall unbedingt lösen - und auch die Polizei beteiligt sich. Von nun an begibt sich Gittes in ein Netz aus Intrigen, dunklen Machenschaften und machtvollen Gegenspielern...
Roman Polanski hat hier eine lupenreine Hommage an den Film Noir der 50er Jahre abgeliefert. Das belegen auch die elf Oscarnominierungen, von denen immerhin einer für das Script vergeben wurde. Die eingefangene Stimmung versetzt einen glatt zurück in diese Zeit - die Kleidung und Fahrzeuge sind allesamt originalgetreu. (ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen
ich denke nicht, dass es damals schon Lautsprecherboxen auf Ständern gab die in Ecken stehen
).
Die Darsteller sind allesamt super - allen voran natürlich Jack Nicholson, der den zynischen Privatdetektiven einfach hervorragend mimt. Ebenso natürlich Faye Dunnaway - die als mysteriöse Mrs. Mulwray fungiert. Selbst die Nebenrollen sind absolut passend besetzt - unter Anderem John Hillerman (Higgins aus Magnum) als schmieriger Angestellter der Wasserwerke...
Die düstere Grundstimmung wird den ganzen Film über sehr gut beibehalten - was auch viel an der guten Kameraarbeit liegt und den schönen Bildern, die ein L. A. fernab vom ganzen Glamour und Prunk zeigen. Der Zuschauer wird über 120 Minuten von Lüge zu Lüge geführt, Einzelheiten werden aufgedeckt - aber man erahnt nie, was hinter dem ganzen steckt - bis zum absolut spitze gelungenen Ende - das hätte ich so in keinster Weise erwartet.
Das einzige Manko, was sich für mich ergibt, ist die Länge des Films. Diesen hätte man gut 15 Minuten kürzer machen können - oder ein bisschen mehr Elan reinpacken, wie man es eben sieht. Da das aber ja im Kontext zu den alten Film-Noirs stehen soll, kann ich das gut verzeihen. Filme aus Zeiten vor 1960 liegen mir in der Regel halt mal leider weniger.
Meine Wertung daher 7/10 - eigentlich mit steigender Tendenz. Da erlaube ich mir aber ein Urteil wenn ich weitere Filme dieser Gangart gesehen habe. Für Fans des Film-Noir und Thrillerfans absolut einen Blick wert.
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