Jesus Franco Marena ...besser bekannt als Jess Franco.
Gehasst, verdammt, vergöttert ... mißverstanden.
Sind Francos Filme Kunst oder doch nur Schund?
Review-Übersicht
Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies:
http://beyondhollywood.de/forum/index.php?topic=11295.msg330898#msg330898Sie tötete in Ekstase:
http://beyondhollywood.de/forum/index.php?topic=11295.msg333505#msg333505Female Vampire aka Erotikill:
http://beyondhollywood.de/forum/index.php?topic=11295.msg333506#msg333506Der goldene Tempel der Amazonen:
http://beyondhollywood.de/forum/index.php?topic=11295.msg418147#msg418147Heute unter der Lupe:
"Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies" aka "Virgin among the living Dead" aka "Das Grauen von Schloß Montserrat" 1971 entstand ein berühmt-berüchtigter Franco-Film: "Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies".
Für viele eine von Francos besten Arbeiten - für den Großteil allerdings nur langweiliger Trash.
Christina (Christina von Blanc) reist zur Testaments-Eröffung ihres verstorbenen Vaters nach Montserrat.
Bereits im Dorf wird sie gewarnt: "Schloss Montserrat? Da oben wohnt niemand, keine Menschenseele!"
Die Wirtin wirkt verstört und ängstlich.
Bereits nach Christines Ankunft auf dem Schloss ereignen sich merkwürdige Dinge.
Die zweite Frau ihres Vaters, Hermine, liegt im Sterben und scheidet auch kurz nachdem Christine ihr einen Besuch am Krankenbett abstattet dahin. Onkel Howard und der Rest der Familie benehmen sich merkwürdig, tote Fledermäuse finden sich in ihrem Bett und zu allem Überfluß wird sie von grauenhaften Alpträumen geplagt, in dem ihr toter Vater ihr scheinbar etwas mitzuteilen versucht.
Ein Film wie ein Trip. Die Dialoge und Bildsprache sind voll düsterer Poesie (...das ist mein vollkommener Ernst!
).
Das Anwesen der Familie und das umliegende Grundstück passen perfekt zu dieser fast surreal dargebotenen Geschichte.
Traum und Realität verwischen, der Zuschauer wird in einen Strudel aus Sex, Gewalt und Tod gerissen.
Unterlegt von einem sehr stimmigen Orgel-und Synthie-Soundtrack, der immer perfekt passt.
Christina von Blanc war anno 71 in jedem Fall ein lecker Mädchen, viele der weiteren Darsteller kennt man bereits aus Franco-Filmen (z. B. Howard Vernon als Onkel Howard).
Britt Nichols in der Rolle der lesbischen, durchgeknallten Carmencia sollte man ebensowenig unerwähnt lassen wie den Meister Jess Franco selbst, der hier den grenzdebilen Diener Basilio gibt.
Unvergessliche Szenen wie das Lesbenspielchen samt Schere ("Magst du den Geschmack von frischem Blut?") oder die Trauerfeier für die verstorbene Hermine (in der Carmencia sich einfach mal die Fussnägel lackiert!) verursachen bei dem Einen Kopfschütteln, beim geneigten Franco-Freund aber eher Freuden-Tränen.
Ein Film, der in jede gute schlechte Sammlung gehört!
Noch kurz ein Wort zu den DVD-Fassungen:
Ich nenne die Amary-DVD von VZ mein Eigen,welche für nen Appel undn Ei zu haben ist.
Diese Version entspricht der Ur-Fassung von Jess Franco ohne die nachträglich (mit anderen Darstellern!) gedrehten Zombie-Szenen. Diese Version kann also quasi als DC von Franco angesehen werden und ist somit im Grunde "uncut".