So, gesichtet.
Der junge Shou, der im Grunde kaum etwas mit sich anzufangen weiß, in den Tag hinein lebt und sich lieber Pornos rein zieht, als sich von der Klippe zu werfen (in seinen lustigsten Momenten trifft der Film herrlich pointiert die "Macken" der Japaner...), bekommt von seinem Vater aufgetragen, die Wohnung seiner ermordeten Tante Matsuko zu entrümpeln. Zuerst widerwillig, später neugierig, wühlt sich Shou durch die Lebens- und Leidensgeschichte einer Frau, die als Kind schon das Gefühl hatte, nur die zweite Geige zu spielen, und sich nur nach Liebe und Geborgenheit gesehnt hat - und das meistens vergeblich. Shou lernt einige Leute kennen, die in Matsukos Leben eine Rolle gespielt haben, und lernt so seine tote Tante kennen. Matsuko war grenzenlos optimistisch und gutmütig, wurde aber nur verschaukelt, voller Liebe, doch geriet nur immer an die Falschen. Für die wahre Liebe war sie bereit, sich selbst aufzugeben, doch sie wurde nur ausgenutzt und betrogen. Prostitution, Knast, Einsamkeit.
Wunderschön fotografiert, teils abgedreht, aber immer mit Herz. Man leidet mit Matsuko mit, die nicht viel vom Leben erwartet - aber nicht einmal das bekommt. Lustig, traurig, aber dennoch irgendwo hoffnungsvoll.
Starker Film, beide Daumen nach oben.