Lange habt ihr warten müssen ... aber auch ich lasse mich dann endlich wieder zu einem Review hinreissen
1978.
Sheriff Reed begegnet zufällig dem berüchtigten "Death Valley Drifter", einem skrupellosen, brutalen Serienkiller.
Zu seiner Überraschung ergibt dieser sich aber freiwillig. Seine Arbeit sei getan, so hätten es ihm die "Stimmen" mitgeteilt.
Der Drifter landet in der Gaskammer, die Welt hat einen Psychopathen weniger zu ertragen. Oder etwa doch nicht ??
30 Jahre später.
Sheriff Reed gibt seinen Stern an seinen Sohn weiter. Ausgerechnet an Seniors letztem Arbeitstag kreuzt der Weg einer Casino-Räuber-Bande die von Vater und Sohn in einem Drive-Inn mitten im Nirgendwo.
Die Situation spitzt sich zu - als plötzlich ein Ruck durch Zeit und Raum zu gehen scheint. Alle Personen, die sich an diesem Ort aufhalten, sind plötzlich gefangen in einer Zwischenwelt. Der Welt des "Death Valley Drifters", des REEKER.Hier haben wir sie also - die Fortsetzung des Überraschungshits von 2005.
Dave Payne, Regisseur des ersten Teils und des Sequels, versprach im Vorfeld grossmundig den "teureren und besseren Film".
Ersteres lasse ich dahingestellt, zweiteres möchte ich mal mit einem kurzen, trockenen: "Nö" kommentieren.
Bereits Part 1 löste gemischte Gefühle bei den Fans aus - ritt er doch stark auf der Welle von (sehr guten) Streifen wie "Dead End" und Co. mit.
Ich mochte den "Reeker", denn trotz fehlender Eigenständigkeit der Story kam der Killer durch seine abwechslungsreichen Tötungen und das coole Auftreten plus leckerem Verwesungsgeruch als Ankündigung seines Erscheines bei mir gut an.
Ein Film, der mich positiv überraschte.
Was kann also die Fortsetzung?
Hach, ich hätte gern viel positives geschrieben. Aber leider verkommt der zweite Aufguß zu einem typischen DTV-Zweitling, der die Geschichte erneut von vorn aufrollt und uns das Geschehen nur mit wenigen Abänderungen serviert. Die Vorgeschichte des Reekers ist durchaus nett, nimmt aber nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Die Darsteller sind durch die Bank leider sehr blass, typisches Fallobst - kein Gesicht geschweigedenn Performance bleibt hängen.
Die Splatter-F/X sind teilweise wirklich sehr hart, kommen aber eher vereinzelt vor. Eine Blutorgie sollte man also nicht erwarten, obwohl der Anfang (kurz vor und kurz nach den Credits) schon sehr hart kommt.
Das Hauptproblem des Films ist einfach, wie schon erwähnt, das der Knalleffekt hinfällig ist. Wir kennen den Reeker, und ich muss wohl in diesem Fall auch nicht mehr spoilern: Wir wissen, das er eine Kreatur aus einer Parallel-Welt zwischen Leben und Tod ist.
Nach diesem Schema verlief Teil 1 und nach diesem Schema MUSS logischerweise auch Teil 2 verlaufen. Ergo haben wir hier wenig Spannung, was man versucht durch harte F/X und einige (mehr oder minder passende) humoristische Einlagen zu vertuschen.
Für Fans des ersten Teils bleibt also ein durchschnittlicher Horrorthriller, in dem man sich zumindest an der Härte, der relativ flotten Erzählweise und dem Reeker erfreuen kann.
6/10 mit leichter "rosa Brille" aufgrund von Teil 1, den ich einfach gern mag.... da wäre viel mehr drin gewesen
