THE ADVENTURES OF JOHNNY TAO - Rockabilly meets Kung Fu meets Zombies meets Fun

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Heut hab ich ein besonderes Schmankerl für die Trash-Fans unter euch ausgesucht - ich weiß nicht, warum dieses Teil noch nicht in Germany erschienen ist, aber lang wirds wohl nimmer dauern:



Die Rezeptur dieses Fun-Trashers ist total einfach - für einen Kuchen, der rundum schmeckt: Man nehme einen Regisseur und einen Autor, die ihre Science Fiction / Horror und vor allem Martial Arts Filme LIEBEN... das merkt man dem Film mit jeder Sekunde an. Dazu sind sie auch noch Fans von Rockabilly Music, und das ganze wird verrührt mit einer völlig irrwitzigen Story und gewürzt mit einer Menge erstklassig choreographierter Martial Arts Action, garniert mit Schauspielern, die mit jeder Menge Spaß bei der Sache sind, und ab damit in den Ofen. Nach 90 Minuten haben wir dann einen Kung Fu / Sci Fi / Grusel - Knaller gesehen, der einfach nur ein Film für die ganze Familie ist und alle Genres gewaltig aufs Korn nimmt.

Um es vorweg zu nehmen - Blut fließt keins, es gibt nur eine Leiche, und man kann den Film auch getrost mit den lieben Kleinen schauen. Die werden zwar die ganzen Anspielungen auf gängige Genres nicht verstehen, aber sie werden ihren Spaß an einer actongeladenen Story haben.

Alles beginnt vor 900 Jahren, als ein aus einer langen Reihe von Dämonenjägern stammender Chinese auf den einsamen Hochebenen des chinesischen Provinzlandes, auf denen schon die Shaw Brothers ihre Heldentaten verüben ließen, auf den gar wüsten Dämon Tai-Lo trifft. Besiegt kann der Dämon nur durch den Drachenspeer werden, aber wie es der Zufall will, klappt das nicht so ganz, wie sich der Chinese das vorgestellt hat. Und so ist erst mal 9 Jahrhunderte Pause, bis wir in der Wüste von Arizona (oder so, irgendwo im tiefen wüstigen Süden des Amilandes halt) in dem Provinznest Dry Springs eine gar illustre Gesellschaft von gestrandeten Dorfbewohnern treffen. Da gibt es einen depperten Deputy, der immer in Boyscout-Hosen und Kniestrümpfen rumrennt und gar keinen Plan hat; da gibt es die engagierte Doughnut-Verkäuferin Jenny, die nach höherer Politik strebt; und da gibt es die Tankstelle von Johnny Dow. Der haust in einem verbeulten und zugemüllten Wohnwagen zusammen mit seinem durchgeknallten und einfältigen Kumpel Eddie, einem selbst ernannten UFO-Forscher. Die Tanke ist zufällig auch Front für das Jimmy Dow Museum, in dem Johnny die Gitarre seines Rockabilly-singenden verblichenen Daddys Jimmy aufbewahrt, der es einst zu Lebzeiten auf Platz 37 der Charts geschafft hat (zwei Wochen lang, immerhin) und danach den Löffel reichte. Leider interessiert sich kein Schwein für Rockabilly und Jimmy Dow, und so kommen allenfalls mal ein paar Touris vorbei, die zwar einen vollen Tank aber auch ne volle Blase haben und nur mal eben rasch aufs Klo wollen. Seinen Lebensunterhalt verdient sich Johnny ab und an im Doughnutladen, in dem Jenny arbeitet, als Werbeträger im Gorilla-Kostüm, und in seiner Freizeit lernt er Kung Fu - von Filmen der legendären Shaw Brothers...und fällt bei dem berühmten Dragon Flight Stunt regelmäßig und tagtäglich auffe Schnauze.

All dies ändert sich schlagartig, als die Hiobsbotschaft im Dorf eintrifft, dass die örtliche Glückskeksfabrik einer Chinesin zugunsten einer Mülldeponie geschlossen werden soll. Und während Jenny, Johnny und Deputy Lennie überlegen, wie sie das Unheil abwenden können, findet Eddie eine Speerspitze aus einer anderen Welt, vergraben im Wüstensande. Dumm ist nur, dass dies die Landzenspitze ist, die einst den Dämon Tai-Lo in die jenseitigen Gefilde befördert hat. (Fragt bitte nicht nach, wie das Teil von den chinesischen Provinzhöhen in den amerikanischen Wüstensand kam... das weiß kein Mensch. Is halt so, weil's der Drehbuchautor will...). Und so saust denn die böse Macht des Dämons in den Schwachmaten Eddie, der fortan eine örtliche Bikergang und alle möglichen anderen Leute unter seinen dämonischen Einfluss bringt und sie als Zombies um sich schart. Flugs macht sich die letzte der Dämonenjägerinnen, die süße Chinesin Miko, auf die Jagd nach dem Speer und dem Dämon, und so trifft sich alles in Dry Springs, um sich gegenseitig das Leben schwer zu machen und die Hucke vollzuhauen...

Das Filmchen ist rundum Vergnügen! Da gibts nix, was nicht durch den Kakao gezogen wird, und es gibt richtig fett Dresche. Die Zombies sorgen für einige richtig nette Lacher, insbesondere da sie nicht auf Menschenfleisch aus sind, sondern auf - Süßes und Kuchen! (Wir war das doch gleich zu Halloween? "Süßes oder Streiche"... oder so...). Die Kerls lassen jeden blutigen Körper stehen für ein paar Lochkrapfen, Schoko-Riegel oder Zuckerstangen! Die Kampfszenen sind zum Teil grandios - da wird gewirbelt und gesprungen, getreten und gehauen, dass es eine wahre Freude ist, und vor allem die süße Chris Yen ist eine Augenweide. Man wünscht sich wirklich mehr Martial Arts Filme mit dieser Frau! Der Showdown ist stilgerecht für solche Filme und die, welche durch die Schokolade gezogen werden, und findet natürlich - wo auch sonst - in der White Dragon Glückskeksfabrik statt...

Ich hab mir den Streifen aus den USA besorgt und es nicht bereut. Ist ein richtes kleines Actionfeuerwerk, das man ganz und gar nicht ernst nehmen kann und soll, das dafür richtig Spaß macht und das man auch getrost seiner zart besaiteten Freundin zeigen kann. Nach "Nancy Drew" der zweite für ein jugendliches Publikum produzierte Hit, den ich in den letzten Monaten sah und genossen habe.

Der Lonewolf Pete