SHARK IN VENICE - Die Gondoliere tragen wieder Trauer...

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...und werden bald darauf zu Fischfutter in diesem neuen Haifischthriller aus der Trash-Schmiede von Nu Image. Wie wir das bereits von "Shark Attack" und ähnlichen Machwerken kennen, erwartet uns ein Film ohne Tiefgang, ohne Überraschungen, mit hanebüchener Story und grauenhaften Schauspielern und natürlich einer Menge recht routiniert fabrizierten Haieffekten. Und mehr nicht.
Begeben wir uns also von der Seufzerbrücke aus auf Tauchgang durch den Canale Grande und hoffen wir, dass wir dabei nicht auf einen gefräßigen Cousin des Weißen Hais Bruce treffen...

Das mag sich auch Professor Franks denken, der mit seiner holden Verlobten ins Mutterland der Pizza und Pasta gereist ist, um den Tod seines alten Herrn aufzuklären. Der ist nämlich dem legendären Schatz von Venedigs blutrünstigster Sippe, der Medici, auf der Spur, der irgendwo in den Tiefen der Kanäle seit Jahrhunderten einstaubt. Bevor er jedoch Gold und Geschmeide findet, dient er Gevatter Beißer als Appetithappen. Das wiederum passt dem Auftraggeber des Professors, einem ortsbekannten Mafioso, ganz und gar nicht in den Kram. Dabei ist der Mafia-Egomane gar höchstselbst Schuld an dem Dilemma, denn um allzu neugierige Taucher von der Entdeckung "seines" Schatzes abzuhalten, hat er die Haifischlein als Wachhunde in den Kanälen ausgesetzt. Die sind inzwischen von Fisch auf Menschenfleisch umgestiegen und fressen sich durch die venezianische Einwohnerschaft. Was ist schon eine Gondel mit einem falsch singenden "O Sole Mio" - Tenor gegen einen tonnenschweren hungrigen Megadolon?

Eben. Und kaum ist der Uniprof aus dem Mutterland der Haifisch-Thriller in der italienischen Amore-Metropole angekommen, gibts ordentlich auf die Fresse von Seiten der Mafia und die Haie werden unruhig. Daraus entwickelt sich dann ein wirrer Wust aus Mafia-Thriller, Krimi, Indana Jones - Ableger und Haifisch-Horror, der ein allzu vorhersehbares Ende ohne wirklich furiosen Showdown nimmt. Eine Abrechnung mit den Bestien im Stil von Frankenfish, Jaws, etc. bleibt uns nämlich keider vorenthalten.

Allzu viel darf man also nicht von diesem dennoch ganz annehmbaren, aber nicht sonderlich beeindruckenden Haihorrofilm erwarten. Stephen Baldwin als Hauptakteur bleibt ebenso farblos wie seine blassen Haifischaugen, und man fragt sich unentwegt, wieso er sich eine (Film)Partnerin wie Vanessa Johannson anlachen konnte - wenn er ausdruckslos und tumb neben ihr über den Markusplatz stolpert, ist das kaum zu ertragen. Die Verfolgungsjagden durch immer die gleichen Gassen Venedigs, mal rauf, mal runter, dann wieder rauf... sind lachhaft und erinnern sehr stark an ähnlich inszenierte Chasing Scenes aus den Mafia-Thrillern der 70er. Da wartet man dann nur noch darauf, dass statt eines Professors plötzlich Commissario Cattani aus einer Nische tritt und die Mafia-Killer von den Motorrädern ballert... Und die Haie - nun, ab und an findet man tatsächlich eine Szene aus einem Doku-Film vom Discovery Channel über das Fressverhalten von weißen Haien vor der südafrikanischen Küste wieder (oder glaubt es zumindest).

Ach ja - mit diesem Streifen ist mir jetzt endgültig klar geworden, dass sich nackte Mädels aus den Tierhorrorfilmen wohl für immer verabschiedet haben. Früher wurden die Schönheiten entweder nackig oder im knappen Bikini zu Fischfutter, heute verzichtet man sogar auf diese ansehnlichen Leckerbissen. Es gibt Tage, da verfluche ich diese verteufelten Sparmaßnahmen und die Schwachköpfe, die auf deren Einhaltung bestehen...

Die DVD zu diesem neuen Nu Image - Produkt gibts für unter 20 Teuronen in England.

Und ich werd mich jetzt doch mal hinsetzen und selbst ein Drehbuch für nen zündenden Tierhorrofilm schreiben müssen - schlechter als dieser trashige Schmarrn kanns auch nicht werden, und vielleicht begeistert es ja immerhin die Freunde Avi Lerner und Boaz Davidson...denen graut's ja anscheinend vor gar nix...

Der Lonewolf Pete