AVENGING ANGEL - "Denn mein ist die Rache"...

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Er war Hercules. Er kämpfte gegen Korruption und Gewalt in "Walking Tall". Und jetzt ist er "Preacher" - der schwarze Rächer.
Kevin Sorbo ist geradezu prädestiniert für die neuen Fernsehwestern, die HBO/Hallmark's Produzenten-Ass Larry Levinson drehen lässt. Sein kantiges Gesicht, seine kalten Augen, seine ruhige, wortkarge Art - all das macht den Westernhelden aus, der so richtig nach meinem Geschmack ist. Dass der Staubfilm längst wieder zu neuem Leben erstarkt ist, wissen wir. Zwar steht er mitunter noch auf etwas wackligen Beinen, aber das passiert selbst dem edelsten Stier, wenn er gerade erst geboren wurde.
Mit "Avenging Angel" hat Hallmark einen weiteren Edelwestern auf die Mattscheiben und jetzt auch - zumindest in den USA - auf Silberscheiben gebracht. Die spannende Rächergeschichte hat alles, was das Herz des Westernfans schneller schlagen lässt - neben den üblichen Klischees brillieren die Darsteller, allen voran Kevin Sorbo und seine Partnerin und Wings Hauser als Erzschurke.

"Preacher" ist einer jener namenlosen Kopfgeldjäger, die ihr "Wild" gnadenlos jagen und zur Strecke bringen. Seinen richtigen Namen erfahren wir nicht. Als wir ihn kennen lernen, ist er ein Kriegsveteran und einfach das, was sein Name besagt - ein Prediger. Mit Frau Sarah (gespielt von Kevin Sorbos Frau) und seiner kleinen Tochter ist er eben dabei, in der Nähe des Örtchens Little Springs ein neues Leben zu beginnen - fernab von Gewalt, Blut und Mord. Er hat eine Kirche gebaut, und just als er die Gemeinde versammelt hat, um sein Gotteshaus einzuweihen, suchen ein paar zerschundene Frauen und Kinder Zuflucht in der Kirche. Der Killer Quinn und seine Horde haben ihre Freunde und Bekannten gnadenlos abgeschlachtet, weil sie als Heimstätter gewagt haben, außerhalb der Stadt ein Stück Land zu beanspruchen, das der machtgierige Colonel Cusack um keinen Preis hergeben will. Als sich der Prediger der Killerbande entgegenstellt, um wenigstens die Frauen und Kinder in der Kirche zu retten, versagt ihm die Gemeinde die Loyalität. Es kommt zum Mord, und der Prediger verliert auch seine Familie.
Ein Jahr später ist der Preacher ein rast- und ruheloser Racheengel geworden. Schwarz gekleidet im Predigerrock, verdreckt, verstaubt und unrasiert, jagt er Banditen, immer auf der Suche nach Gerechtigkeit. Er sieht sich als langen Arm Gottes, der in dessen Namen Vergeltung übt. Sein letzter Ritt führt ihn wieder nach Little Springs, wo er erst mal eine satte Prämie kassiert. Killer Quinn ist inzwischen Sheriff geworden, und ansonsten hat sich nichts geändert - eine Kirche gibt es nicht, die Menschen kriechen vor Colonel Cusack und sehen in ihm ihren Heilsbringer, und Heimstätter sind weiterhin unerwünscht und sollen abgeschlachtet werden. Der Preacher, der inzwischen jedes Gefühl verloren zu haben glaubt - auch das der Rache - will sich aus allem heraushalten, doch das ändert sich, als er bei der jungen Maggie ein Zimmer mietet. Die junge Mutter gibt Preacher nach langer Zeit wieder das Gefühl, dass das Leben lebenswert ist.
Als Preacher feststellt, dass sich das Massaker von damals an einer neuen Gruppe von Heimstättern wiederholen soll, bleibt ihm nichts anderes übrig, als erneut die Liebe und die neue Familie, die er gefunden zu haben glaubt, aufs Spiel zu setzen und für Gerechtigkeit zu sorgen - doch diesmal nicht mit dem Wort Gottes, sondern mit dem 45er in der Hand und sechs Geboten aus heißem Blei...

Gottesfurcht (was ja seit jeher ein Charakterzug der Amerikaner ist), Gerechtigkeitssinn, moralische Werte, großartige Naturaufnahmen, eine zarte Liebesgeschichte und die übliche Westernaction - einmal mehr hat HBO bewiesen, dass es nicht schwer ist, gute Western zu drehen und die Begeisterung des Publikums für dieses Genre weiterhin wachzuhalten. Dieser Film, auch wenn er eben nur übliche Klischees des Staubfilms bietet, macht rundum Spaß. Schade nur, dass Deutschland kein Land der Westernliebhaber mehr ist und man nicht davon ausgehen kann, dass die HBO-Staubfilme jemals hierzulande auf Silberscheiben erscheinen werden.

Aber in den USA ist die DVD seit ein paar Tagen im Handel erhältlich, für rund 15 Dollar (Tendenz sinkend). Der Kauf lohnt sich.

Der Lonewolf Pete



Offline JasonXtreme

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      • Show only replies by JasonXtreme
    Das klingt doch mal richtig gut! Ich bin zwar nich Sorbos größter Fan, aber Western taugen mir immer
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Offline der Dude

    • Die Großen Alten
        • Show only replies by der Dude
      Rein optisch scheint Sorbo schon mal für dieses Genre sogar bruachbarer zu sein bzw. besser zu passen, als im SciFi- und Fantasy-Bereich. Western gehn auch für mich (fast) immer. "Seraphim Falls" war für mich schon ein guter Tipp gewesen.