George A. Romeros Dead Reckoning - Zombie 4

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Gore muss in einem Zombiefilm schon enthalten sein. Das macht das Genre aus.

Resident Evil wurde ja schon für das US-Kino geschnitten (DC steht noch aus), trotzdem war ein bißchen Gore zu sehen.

Ausserdem: Egal ob in einem Film nun Gore tatsächlich vorkommt oder nicht: Ich finde es wichtig, dass Gore vorkommen könnte. Und wenn ich einen hochglanzpolierten Hollywood-Horrorfilm sehe, dann weiss ich genau, dass da kein Gore kommen wird. Eigentlich schade, einigen Hollywoodfilmen könnte eine Portion Gore nicht schaden...
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Zitat von: "Ketzer"
Zitat von: "Die Säge"
Gore muss in einem Zombiefilm schon enthalten sein. Das macht das Genre aus.

...



Was ist mit "White Zombie" oder "Ich folgte einem Zombie"

30´er, 40´er????


 ;)


Der moderne Zombiefilm als eigenes Genre existiert erst seit Romeros Night of the Living Dead. Der Film hat das ganze Horrorgenre revolutioniert (Auslöser für den Film: der Vietnamkrieg, der den klassischen Gothic-Horror total antiquiert erscheinen ließ.)

Auch wenn Zombies schon eine lange Tradition im Horrorgenre haben, so ist das Genre des ZOmbiefilms also durch Romero begründet worden.

Übrigens hat der Zombiefilm in den USA später keinen großen Erfolg an den Kinokassen gehabt. Dawn of the Deads EInspielergebnisse in den USA waren dürftig, der ARgento-Cut in Europa wurde dagen dankbar angenommen, und ließ eine Unzahl an Zombiefilmen aus Italien folgen (wie ja jeder von uns weiß...).

Nun zum Blutgehalt: Ein moderner Zombiefilm muss viel Blut enthalten. Das machte auch schon Night of the LIving Dead aus: Für die 68er stellte es eine Revolution dar, kannibalische Fraßszenen und derartige Gewaltdarstellungen zwischen Menschen darzustellen (auch wenn in s/w).

Natürlich hatte ja Hershell Gordon Lewis schon zuvor häßliche Szenen auf die Leinwand gezaubert. Aber er kam zu früh: 63 war die USA noch nicht bereit für derart realistische Darstellungen. Und da sind wir auch schon beim Kunstbegriff des REALISMUS:

Der Zombiefilm verbindet auf beunruhigende Weise zwei Stilrichtungen der Kunst miteinander:

EXPRESSIONISMUS (Der klassische Horrorfilm) mit dem REALISMUS (zuvor gab es lediglich einige  wenig beachtete Mondo-Filme aus Italien)

Zur Gesellschaftskritik: Obwohl G.A. Romero immer abstritt einen sozialkritischen Film zu machen, sind die Ansätze in allen drei Filmen seiner Zombietrilogie erkennbar:

Night o.t.L.D.: Selbstzerfleischung der Gesellschaft während des Vietnamkriegs

Dawn o.t.D.: siehe oben: AndreMaster

Day o.t.D.: Konflikt zwischen Militär, Wissenschaft und Bürgertum.
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Zitat von: "AndreMASTER"
Wenn die Filme Day und Dawn of the Dead Film-Kunst und Sozialkritik perfekt miteinander verbinden, warum werden dann alle Fassungen nach und nach beschlagnahmt??? Heisst es nicht im Grundgesetz, dass jegliche angesehene Kunst vom Verbot verschohnt wird??? Und wenn das nur an der Gewalt liegen soll, warum schreibt man dann sowas in den Beschlagnahmebeschluss??

"Der Film enthält keine durchgehende Handlung. Vielmehr steht im Vordergrund das wahllose gegenseitige Töten mit der Zielsetzung, diese Handlungen in Nahaufnahme zu zeigen. Der Film erhält durch die vorgenannten Szenen gewaltverherrlichenden Charakter, so dass seine Verbreitung gemäß § 131 StGB zu verbieten sein wird."


Buttgereit hat's ja vorgemacht: Nekromantik 2 wurde zum Kunstwerk deklariert, um die Indizierung zu umgehen. Fraglich ist, ob die Gesetzeshüter das auch bei der Zombietrilogie zulassen würden.

Meine Hoffnung: Wenn der vierte Romero-Zombiefilm bei einem großen Hollywoodstudio produziert wird, dann wittern die PRoduzenten vielleicht Morgenluft, und veranlassen auch eine erneute Prüfung von Zombie 1 & 2, damit die vielleicht auch nocheinmal schön vermarktet werden können. Wie bei Omen gibt's dann plötzlich die ungeschnittene Fassung ab 16. (Naja, vielleicht aber ab 18...)
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Zitat von: "Karl_The_Butcher"
Also für mich ist eigentlich jeder Film Kunst... ;)


Ja, aber mach' das mal den Zensurbehörden klar...!

Ich würde auch selbst den offensichtlich trashigsten Film als Kunstwerk bezeichnen: Auch ein Porno oder Dokumentarfilm ist ein Kunstwerk, und niemand hat das Recht, daran rumzukürzen (außer der Regisseur selbst).

Dann soll man den Film schon lieber verbieten... Hauptsache man bekommt keinen Schnittsalat präsentiert (wie z.B. Braindead FSK 16, Zombie FSK 16, Nightmare Concert FSK 18 von Summit-Video (67 min. siind da übriggeblieben!!!!)

Aber leider Gottes ist das Filmgeschäft ohne wirtschaftliche Interessen überhaupt garnicht mehr denkbar. Und da fängt es mit der Zensur schon an: Die Regisseure haben doch schon alle eine Schere im Kopf. Romeros vierter Zombiefilm wird weitaus weniger explizite Gewalt zeigen als seine Vorgänger, weil der Regisseur ja schon bei jeder Szene an die zukünftigen Zensurinstanzen denken muss...

Paul ANderson ist da auch so ein Fall: Ich würde ja zu gerne einen Film von ihm sehen, wenn er ungehindert seiner Arbeit nachgehen könnte.
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Zitat von: "Hellseeker"

Du sagst es. Von Anderson will ich endlich die DC's von Event Horizon und Resident Evil (die sollen ja richtig abgehen).


 :-P  :-P Freu!!!!!! Na hoffentlich erleb' ich die DC's noch. Wäre Anderson doch mal schon in den wilden, blutigen 80er ins Filmgeschäft gekommen...
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Zitat von: "AndreMASTER"
Jemand, der aus Resident Evil ein Mainstream-Film bastelt verdient es von der MPAA geboxt zu werden...


Resident Evil war doch auch ein Mainstream-Computerspiel... (vgl. Verkaufszahlen)
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Die Definition von Mainstream ist o.k....
Obwohl ich zwischen Exploitation und Mainstream unterscheiden würde...

Aber die Paul-Anderson-Filme sind schon innovativ. Den Hochglanzlook versprühten seine Filme schon vor "matrix" (vgl.: "Event Horizon").
Zugegeben: In R.E. gab es einige ziemlich schlechte Szenen (Milla vs. Zombieköter) aber auch atmosphärisch dichte Bilder (Endszene - Da hat man sich plötzlich wie im Spiel gefühlt/ Das Computerhologramm des Kindes als Wächter des Computers/ Die Darstellung des "Hive"/ Der erste Kontakt mit den Zombies/ Der Anfangssequenz in dem alten Landhaus): Da Computerspielverfilmungen immer problematisch sind ("Tombraider" küre ich hiermit zum schlechtesten Film aller Zeiten), muss man sagen, dass Anderson einiges auf die Beine gestellt hatte.

Ich freu' mich jedenfalls auf eine Fortsetzung und einen möglichen Director's Cut. Und am 10. März kommt die Doppel-DVD auf den MArkt mit massig Zusatzmaterial und Deleted Szenes.
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