Ich find's überraschend cool.
Dann guck das fünfte Element Für mich sieht der Teaser fast nach 'ner Kopie davon aus
Lustig. Ich musste dabei an "Blade Runner" denken, in dem es auch "Flug-Autos" gibt. Und der zufälligerweise auch auf Dick basiert.
Mein Eindruck hat sich dann auch bestätigt. Optik, Farbgebung und Setdesign erinnern tatsächlich oft an
Blade Runner. Und man merkt, dass Wiseman früher beim Art Department gearbeitet hat. Die Ausstattung und die Sets fand ich ziemlich gut. Zudem erfährt man im AK, dass er immer bemüht war, so viel "real" zu drehen wie möglich, damit es greifbar ist.
Sieht etwas düsterer aus als das Original, und Farells Rolle scheint nicht so GANZ auf Actionhero ausgelegt zu sein, sondern eher wider Willen - gefällt mir nicht schlecht! Wobei die ganzen CGI Hintergründe mir etwas too much sind.
Es gibt nur wenige Full-CGI-Shots. Zumeist sind reale Aufnahmen mit CGI enhanced worden. Deswegen sehen die Flüge über die Stadtlandschaften richtig gut und realistisch aus. Fast alles wurde tatsächlich gebaut, damit es real im Bild ist, real ausgeleuchtet werden kann. Selbst die Flugfahrzeuge wurden auf Vehikel montiert beim Filmen. Ebenso waren die Roboter Menschen in Anzügen, damit die Bewegungen gut rüber kommen. "Blanke" Gelenke etc. wurden dann CGI-enhanced. In meinen Augen sehr gut gelungen. Visuell ist der Film verdammt gut geworden und sieht phantastisch aus, und man sieht die 138 Mio. Und selbst da hat Wiseman noch etwas eingespart, weil er Kulissen wirtschaftlich nutzte und umbaute und umdekorierte, anstatt neu bauen zu lassen. Die Rechnung ging auch auf. Würde er im AK nicht darauf hinweisen, es wäre einem nie aufgefallen. Doch leider hat das alles nichts geholfen. Ja, leider, denn er hat mir tatsächlich gefallen.
Ja, es ist ein Remake. Wiseman mag das Original, baut einige Verweise darauf ein, geht aber einen etwas anderen Weg. Zwar ist das Grundgerüst in etwa identisch mit Verhoevens Film, doch versucht man hier, eine etwas bodenständigere Utopie zu erschaffen. Chemische Kriegsführung machte einen Großteil der Erde unbewohnbar. Es existieren nur noch die vereinigten Staaten Britanniens und die Kolonie (Australien). Zwischen den beiden Kontinenten verkehrt "The Fall", eine Art riesige Rohrpost, die durch einen Tunnel quer durch die Erde geschossen wird. So gelangen Arbeiter in die Kolonie (welche das Gegenstück zum Mars bei Verhoevens Film ist). Der Machthaber ist Cohaagen, und die Aufstände in der Kolonie sind ihm ein Dorn im Auge. Arbeiter Quaid (Farrell) wacht immer wieder aus Träumen auf, in denen er mit einer Frau namens Melina (Biel) auf der Flucht ist. Seine Frau Lori (Beckinsale) versucht stets, das für Unfug abzutun... aber wir alle wissen, dass sie von Cohaagen auf Quaid angesetzt wurde. Zudem wurde ihre Rolle erweitert, denn sie übernimmt auch noch die Funktion von Michael Ironside. Das gibt ihr mehr Screentime, passt aber auch ganz gut. Und obwohl Kollege Harry versucht, Quaid einen Besuch bei Rekall auszureden, tut er dies dennoch. Quaid wird dort gewarnt: das Implantieren von Erinnerungen funktioiniert nicht, wenn solche Erinnerungen bereits vorhanden sind. Quaid verneint. Spion... er doch nicht. Doch kurz nach Beginn der Prozedur wird diese abgebrochen. Quaid habe gelogen. Doch er ist sich dessen nicht bewusst. Plötzlich stürmen Truppen den Laden. Quaid macht sie fertig, kann selbst nicht fassen, was da gerade passiert ist, und flieht. Und natürlich trifft er auf Melina, die für den Widerstand arbeitet. Und erfährt, dass sein Name Hauser ist. Und fragt sich, was nun Illusion und was Wirklichkeit ist.
Der Film ist deutlich blutleerer als das Arnie-Vehikel. Aber es passt zu seinem Gesamtbild. Die Action ist wohldosiert, die Story sowieso gut (denn bis auf einige Änderungen ist es die gleiche Geschichte), das Verhältnis von Quaid und Melina wird ein wenig mehr thematisiert, mutiert aber nicht zum Schmachtfetzen. Es gibt keine Mutanten, Kuato heisst hier Matthias (Bill Nighy), und Quaid ist menschlich nachvollziehbarer als Kampfsau Schwarzenegger. Und - ein Wunder ist geschehen - Farell hat mich nicht genervt. Er passt tatsächlich gut in die Rolle. Wer hätte das gedacht...
Man kann das "Original" ausklammern oder auch nicht, aber der Film ist eine recht runde Sache. Handwerklich ausgezeichnet, unterhaltsam, nicht maßlos übertrieben in der Action, und - wer hätte geahnt, dass ich das mal sagen würde: Das Floppen an den Kinokassen hat er nicht verdient.