Frost/Nixonhttp://www.ofdb.de/film/144725,FrostNixon
Originaltitel: Frost/Nixon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Ron Howard
Darsteller: Frank Langella
Michael Sheen
Sam Rockwell
Kevin Bacon
Ansicht einer Inhaltsangabe
Frost/Nixon (2008)
Eine Inhaltsangabe von mali
eingetragen am 02.02.2009, seitdem 928 Mal gelesen
Nach seinem Rücktritt als US-Präsident als Konsequenz aus der Watergate-Affäre 1974 ist es still geworden um Richard Nixon (Frank Langella). Zu den eingestandenen Vorwürfen hat er sich nie weiter geäussert und sich auch nie beim amerikanischen Volk für den Amtsmissbrauch entschuldigt. Dutzende seriöser Journalisten haben seitdem vergeblich versucht den ehemaligen Präsidenten für ein Interview vor die Kameras zu bringen. Nun gelingt dies ausgerechnet dem eher auf Unterhaltungssendungen spezialisierten britischen Talkmaster David Frost (Michael Sheen).
Das Kalkül im Berater-Team Nixons ist klar, man baut auf die Unerfahrenheit von Frost und möchte Nixon mit dem Interview in ein neues Licht rücken um so eine Rückkehr auf die politische Bühne zu ermöglichen. Doch auch Frost verspricht sich von der Sache etwas, nämlich die Abkehr vom seichten Unterhaltungs-Journalismus hin zum anerkannten Talkmaster und die Rückkehr aus einem Karrieretief.
So treffen 1977 schließlich vor den Kameras zwei ehrgeizige Egomanen aufeinander um sich auf Kosten des jeweils anderen zu profilieren...
So, gestern geschaut und für SEHR GUT befunden !
Ich hatte mir einen dialoglastigeren Film erwartet, aber wieder erwarten passiert doch mehr als diesen beiden Personen nur beim Interview zuzuhören und -sehen. Man lehrnt beide Persönlichkeiten, Frost und Nixon, näher kennen, beobachtet sie bei den Vorbereitungen zu dem Interview, was sie im Vorfeld über das Interview denken und sich erwarten, und das läßt auch durchaus einen Blick in die Personen erhaschen. So gesehen kann man sich vielleicht nicht direkt hinein versetzen, aber die Persönlichkeiten sind glaubhaft und logisch und vor Allem Schillernd und interessant dargestellt. Und natürlich... klar ist das eine wahre Geschichte. Inwieweit man sich wirklich an das Gesagte gehalten hat bzw. wie nah man den realen Persönlichkeiten wirklich gekommen ist, weiß ich nicht, aber das tut dem Film keinen Abbruch.
Frost bleibst zwar eher blass, ein Milchbubi, und doch zieht er sein Projekt professionell und letztendlich sogar erfolgreich durch.
Nixon wirkt unglaublich unsympatisch !! Ein sturer selbstverliebter rechthaberischer Dickopf. Aber stark, überlegen, sich dessen bewußt und gerade deswegen so wiederlich. EIn Mann der noch immer nicht einsehen will, das er verloren hat.
Die Persönlichkeit des Nixon dominiert den Film, und der Kampf, das Duell zwischen den beiden Interviewpartnern, wirkt spannend, gerade eben Weil man darauf wartet, wie der blasse David den großen bösen Goliath besiegt!
9/10