Sore ga ii! Sugoi yo!
Nemesis-San to Desertrain-san wa itsumo nihongo benkyo shimasu ka?
Mochiron ii desu yo!
Dewa...boku wa dekirudake benkyo shimasu. Demo shibashiba isogashii desu. Dakara yukkuri benkyo shimasu. Dakedo sukidesu. Nagara chotto muzukashii desu ne.
(Nun...ich lerne, wann immer ich kann. Aber ich bin oft beschäftigt. Deshalb lerne ich langsam. Aber es macht Spaß. Obwohl es ein wenig schwierig ist, nicht?)
Kann zwar kein japanisch, aber mich würd trotzdem mal interessieren was euch an diesem schönen Land so sehr fasziniert? Und wart ihr schon ein- oder mehrere Male dort?
Gute Frage. Generell interessiere ich mich ja schon seit geraumer Zeit für Asien im Allgemeinen. Auf Japan hat sich das erst später fokusiert. Ich kenne seit rund 15 Jahren einen Japaner und ein paar seiner Bekannten und Kollegen, aber so
richtig intensiviert hat sich diese Beziehung erst im letzten Jahr, als in meinem Leben so einiges aus der Bahn geriet. Da geschah quasi ein "Durchbruch" durch die bekanntschaftliche Oberfläche, es hat sich massiv vertieft. Und spätestens wenn so etwas geschieht, wenn das Menschliche eine sehr private Ebene erreicht, stößt man auf den Kern des Anderen. Und um ein tieferes Verständnis für einander zu entwickeln, ist es unabdingbar, zu lernen. Denkweisen, Verhalten, der Platz innerhalb der Gruppe, das alles sind Dinge, mit denen man sich dann wirklich auseinander setzt. Und dafür ist das Erlernen der Sprache enorm hilfreich, denn allein schon durch die Sprache (deren Aufbau, die Höflichkeitsformen etc. etc.) lernt man enorm viel über die Menschen. Ebenso durch den engeren Kontakt im "privaten Kreis", und da ist es auch unvermeidlich, in diverse Fettnäpfchen zun treten. Manchmal kleinere, manchmal echt große. Es ist sehr leicht, etwas zu tun, was man für völlig harmlos hält...für einen Japaner (in dem Fall eine Japanerin) aber ein absolutes No-Go ist. Es ist keine Seltenheit, dass die betreffende Person danach auf Abstand geht und nichts mehr mit einem zu tun haben will - obwohl man im Grunde nichts schlimmes getan hat. Man wusste (damals) einfach nur nichts um persönliche Hintergründe und Dinge, die man (als Japaner) nicht tut. Zu meinem Glück hatte (und hat) sie allerdings Vertrauen zu mir, und wir konnten sehr offen über alles reden. Mittlerweile nenne ich sie "imoto" (kleine Schwester).
Seiji (den ich seit 15 Jahren kenne) lebt schon lange genug hier, um die deutsche Denkweise zu kennen, bzw. nachvollziehen zu können. Mittlerweile teils schon so sehr, dass ihm Meetings in Japan etwas...fremd vorkommen
. Und so findet man immer einen Mittelweg, lernt von einander und hört irgendwann auf, über bestimmte Dinge nachzudenken. Man fühlt einfach. Es wird zu einem natürlichen Fluss. Wenn man sich darauf einlässt. Irgendwann fühlt man sich nicht mehr als "Gast", sondern als Teil der Gruppe. Ich empfinde den Gegensatz zum "typisch Deutschen" als sehr angenehm. Nicht immer alles zu Tode reden zu müssen, nicht immer endlos zu diskutieren, nicht immer Reden nur um des Redens Willen. Es ist ein sehr natürliches Gefühl, und ich fühle mich dort sehr wohl. Man verkopft nicht mehr alles, sondern handelt intuitiver. Seijis Frau hat mich kürzlich im Beisein seiner Mutter seinen "Bruder" genannt. Eine größere Ehre kann ich mir kaum vorstellen.
Ich für meinen Teil war noch nicht in Japan, aber das ist etwas, was ich unbedingt noch tun
muss. Es klingt vielleicht komisch, aber ich empfinde fast so etwas wie Heimweh (nicht Fernweh).