Truman Fisher ist eine tickende Zeitbombe. Als Kind prügelte er mit einer Billard-Kugel auf einen anderen Jungen ein, weil dieser ihn "genervt" hat.
Bei einer anschließenden Befragung gibt er an, nichts gefühlt zu haben...ist Truman ein eiskaltes Monster??
Viele Jahre später: Truman ist ein Gangster, skrupellos und knallhart.
Während eines Drogendeals erscheint plötzlich ein maskierter Killer auf der Bildfläche, der aus der Gesellschaft Hackfleisch macht.
Truman gelingt die Flucht. Einige Zeit später erhält er den Auftrag, den entführten Neffen seines Bosses zu finden.
Dieser ist von einem Mann entführt worden, der sich "Claude Rains" nennt.
Trumans Recherchen bringen merkwürdiges ans Licht: "Claude Rains" war der Hauptdarsteller im legendären Klassiker "Der Unsichtbare" von 1933.
Der Entführer nennt sich also Rains, da auch er "gesichtslos" ist ... niemand kennt seine wahre Identität!
Und damit nicht genug - es ist der maskierte Killer, dem Truman erst kurz zuvor begegnet und nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist.Wow!
"The Prodigy" ist eine Independent-Perle, die eindrucksvoll beweist, das gute Filme nicht viel Geld kosten müssen...
William Kaufmans Regie-Debüt, welches bereits 2004 entstanden ist, hat einfach alles, was ein guter Streifen braucht.
Der Film ist trotz seiner 120 Minuten zu jeder Zeit schwer unterhaltsam, wirklich überraschend spannend, punktet zudem mit seinen tollen Darstellern,
einer kalten Atmosphäre und sogar überraschender Action. Genreübergreifend bieten sich dem geneigten Fan hier sogar Elemente aus dem Horror-und Slashergenre.
Natürlich ist "The Prodigy" eine Low-Budget-Produktion. Das sieht man dem Film auch an. Ist man sich dessen aber von Vornherein bewusst, kann man eigentlich garnicht
enttäuscht werden. Die Schießerei am Anfang rockt für dieses Budget richtig - ebenso die bereits erwähnten Darsteller, die Kamera, der Score - und vor allem natürlich
Kaufmans Regie. Ich kanns nur nochmal wiederholen: sein Regie-Debüt!
Ich zitiere gern User "Private Joker" aus der OFDB: "... selten gesehener Mix aus Gangster- und Horrorfilm ... mit schön grimmiger Atmosphäre"
Das kann ich so unterschreiben. Besonders der gesichtslose Killer Claude ist HAMMER-cool. Das Finale gibt dann nochmal Gas und präsentiert uns einen Knalleffekt.
Teilweise hab ich bei "The Prodigy" gar an "Sieben" denken müssen - obwohl ich beide Filme keinesfalls miteinander vergleichen will.
Fazit:
Hart, spannend, schwer unterhaltsam - und dabei sicher für sehr, sehr wenig Geld entstanden.
Beide Daumen nach oben!!