Douglas Preston & Lincoln Child - The Obsidian Chamber (Agent Pendergast #16)
Der Roman setzt nahtlos dort an, wo der Vorgänger endete. Tatsächlich ist der Prolog sogar nochmal eine 1:1 Wiederholung des Epiloges des vorherigen Teiles.
Pendergast wird schon zum nunmehr dritten Mal in der Serie vermisst und für tot gehalten. Constance wurde derweil entführt und Procter nimmt sofort die Spur des Entführers auf. Eine kurze Verfolgungsjagd über die Kontinente führt zunächst nach Südafrika, genauer gesagt in die Tiefe der Kalahari.
Als Pendergast dann von den Totgeglaubten zurückkehrt, muss er sich zunächst gegen eine Schmugglerbande behaupten, die ihn halbtot aus dem Wasser gefischt hat, ihn auf ihrem Schiff gefangen hält und vom FBI ein Lösegeld bzw. die Freilassung eines Gefangenen fordert im Tausch gegen sein Leben.
Danach muss er feststellen, dass sowohl Constance als auch Procter vermisst werden. Der Antagonist hat Constances erste Entführung nur vorgetäuscht, um Proctor eine Weile aus dem Weg zu haben - um in dieser Zeit dann tatsächlich mit der echten Constance verschwinden zu können.
Es ist tatsächlich der echte Diogenes, der den Vulkan überlebt hat und nun auf eine Versöhnung mit Constance aus ist. Er muss sie auch tatsächlich nicht entführen; sie kommt freiwillig mit ihm mit, da sie ihre eigene Rache-Agenda verfolgt.
Ja, die erste Hälfte des Buches läuft Schlag auf Schlag über verschiedene parallele Baustellen und wirft viele Fragen auf, die nicht alle im Nachgang beantwortet werden.
Als sich in der zweiten Hälfte die Handlung dann so langsam auf einen hauptsächlichen Strang konzentriert, baut die Spannung leider etwas ab. Das wird dem Buch etwas zum Verhängnis... Es macht weniger den Eindruck eines großen Falles, der konsequent im Mittelpunkt steht und nach und nach seiner Lösung entgegen geht, sondern es wechselt dauernd von einer Situation zur nächsten. Wenn man die Zusammenhänge und die Motivationen der Figuren mal durchschaut hat, verliert es leider etwas den Reiz in seinen dramaturgischen Schwächen. Das Potenzial des starken Antagonisten wird nicht voll ausgenutzt.
Das Buch führt jedoch dazu, dass einige Weichen neu gestellt werden für den weiteren Verlauf der Serie. Das könnte noch interessante Auswirkungen haben.