Vertige
Inhalt:5 Freunde sind in den Kroatischen Bergen auf Klettertour unterwegs. Die Gruppe besteht aus den beiden erfahrenen Kletterern Fred und seiner Freundin Karine, der äußerst attraktiven Chloé und ihren neuen Freund Loïc sowie dem fünften Rad am Wagen, Chloés Ex-Lover Guillaume. Als sie an ihrem Ziel – einem Klettersteig – eintreffen, ist dieser allerdings gesperrt. Der Sperrung zum Trotz machen sie sich auf in die Felswände und müssen sehr bald zwei Dinge erfahren. Erstens: Die Route wurde nicht umsonst geschlossen. Zweitens: Sie sind nicht alleine…
Meinung:Ihr leidet unter Höhenangst? Dann schnallt Euch an und lasst diesem "Nägelbeißer" und Eurem Adrenalin-Spiegel freien Lauf…
Als ich den Trailer vor Monaten sah und dann kürzlich die Info las,
Vertige würde auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest laufen, hatte ich meinen ersten "Must See" gefunden. Voller Vorfreude saß ich dann gestern im Kino und wurde nicht enttäuscht. Eines kann ich gleich vorweg sagen. Der Film teilt sich in zwei Hälften. Anfangs bekommt der Zuschauer superbe und vor Hochspannung sowie nach Adrenalin strotzenden Szenen in den Felswänden zu sehen (Stichwort "Hängebrücke" - wow), später verlagert sich die Szenerie in die Wälder und driftet in die "Backwood-Slasher Richtung" ab. Mir hat der erste Teil des Films klar besser gefallen aber ich möchte den zweiten Teil keinesfalls schlechter reden als er ist. Er bietet nur leider nichts Neues aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. So lange alles gut in Szene gesetzt wird – und das wird es meiner Meinung nach - lässt es sich auch ansehen. Die Landschaftsaufnahmen des Bergmassivs und die Tour über den gesperrten Klettersteig fand ich absolut superb in Szene gesetzt. Ich muss dazu auch sagen, ich klettere hin und wieder ja selbst – allerdings nur in Kletterhallen – und bin vom "Bergsport" und eben genau solchen Aktionen in Felswänden und auf Klettersteigen absolut fasziniert. Das ist Adrenalin pur und macht zudem höllisch Spaß. Man sollte eben nur keine (ausgeprägte) Höhenangst haben. Genau aus diesem Grund hat mich
Vertige und besonders der Anfang so unter Hochspannung gesetzt. Ich saß gestern mehr als einmal total verkrampft in meinem Kinosessel, kaute an den Fingernägeln und verzog vor Anspannung krampfhaft das Gesicht. Später wird der Film dann ein reiner aber weiterhin - wenn auch nicht mehr ganz so extrem – spannender Backwoodslasher. Als die erste Person aus der Gruppe verschwindet sagte ich mir, "
okay cool, da ist also ETWAS in den Bergen" und dachte sofort an
The Descent. Der Vergleich passt zwar auf den ersten Blick und es wird an einigen Stellen auch aus
The Descent zitiert, fairerweise muss man aber sagen,
Vertige ist zwar wirklich gelungen aber den Vergleich mit einem der besten Horrorfilme der letzten Jahre verliert er deutlich.
Neil Marshalls Höhlenshocker spielt definitiv in einer anderen Liga. WAS übrigens in den Wäldern auf die Bergsteiger wartet, wird natürlich nicht verraten, ich war allerdings etwas enttäuscht.
Was kann man ansonsten sagen? Der Storyverlauf ist straight und hält sich nicht großartig mit Nebensächlichkeiten auf. Die Darsteller agieren gut, auch wenn man sich später hin und wieder fragen muss, wie dumm manch einer oder gar die ganze Gruppe reagiert. Nun, es ist eben ein Horrorfilm und daher stört die ein oder andere arg unlogische Szene nicht weiter. Mich zumindest nicht. Besonders lecker ist übrigens
Fanny Valette als Chloé anzusehen..ähm…ja…aber das nur am Rande. 8) Mit harten Effekten wird auch nicht gegeizt wobei man kein Schlachtfest erwarten sollte und es in diesem Bereich schon deutlich härteres zu sehen gab. Die Gewalt würde ich als passend dosiert – sowohl von ihrer Häufigkeit als auch Heftigkeit – beschreiben. Technisch spielt sich ebenfalls alles auf recht hohen Niveau ab. Tolle Kamera (wenn auch des Öfteren zu hecktisch) und ein klasse Sound. Für mich ist der Film auf jeden Fall eine klare Empfehlung die sich jeder geneigte Fan ansehen sollte. Man nehme eine Prise
The Descent, dazu ein Stück
Wrong Turn, etwas Bergsteigeraction aus
Vertical Limit und bekommt einen mehr als ordentlichen Horrorfilm - vielleicht sogar einen der besten der letzten Jahre im Subgenre "Backwood" - serviert.
Ich für meinen Teil werde mir
Vertige definitiv in die Sammlung stellen und predige es immer wieder gern:
Die Franzosen haben es einfach drauf…(Horror)Filme zu drehen
Vertige 
