Durchgeballert.
Sehr gutes Buch im typischen Christie-Whodunit-Stil. Nicht ganz so gut/komplex/umfangreich wie
Mord im Orientexpress, aber sehr reduziert und spannend.
Die 10 Gäste erreichen also die Insel, auf die sie eingeladen worden sind, ohne Verdacht zu schöpfen. Alle haben einen Brief bekommen, entweder sollen sie dort Urlaub machen oder arbeiten. Und zwei Gäste sind sogar für eine ganz besondere Aufgabe engagiert worden...
Ein Richter, ein Ex-Cop, ein Arzt, ein Butler etc., alle Gäste mit einer Schuld aus der Vergangenheit, mit der sie von einem Unbekannten per Tonband gleich konfrontiert worden. Alle haben den Tod eines Mitmenschen verschuldet, ohne vom Gericht dafür belangt werden zu können...Doch der große Unbekannt will das Recht in seine eigenen Hände nehmen.
Natürlich streiten die Gäste untereinander alle Schuld ab, doch schon bald beißt der erste ins Gras..dann der zweite..der dritte...usw.
Untermauert wird alles von dem alten Kinderlied um die 10 kleine Negerlein, und gemäß des Textes aus diesem Reim wandern die Gäste auch über den Jordan. Dabei verschwindet nach jedem weiteren Mord eine der Neger-Porzellanfiguren aus einem Nebenzimmer..10 kleine Negerlein, 9 kleine Negerlein etc.
Ist der Mörder auf der Insel? Wer ist es? Ihr Gastgeber (der nie aufgetaucht ist)? Oder ist einer der Gäste selbst der Mörder? Paranoia greift um sich..
Doch war wirklich wie erwartet spannend und intelligent, wenngleich sicher keine Überbombe. Dafür war die Geschichte viel zu reduziert und simpel, der Umfang beträgt gerade mal 190 Seiten. Auf die Auflösung wär ich aber nicht gekommen, die ist schon top..