Gojoe
(Gojoe senki)
(dt. Übersetzung etwa: "Die Geistergeschichte von Gojoe")Japan 2000
http://www.ofdb.de/film/22516,GojoeBenkei (Daisuke
Kagemusha, Ran Ryu) war einst ein kaltblütiger Mörder. Doch wegen einer "Vision", die er hatte, wurde er Mönch und sieht er seine Aufgabe und Bestimmung nun darin, den Dämon der Gojoe-Brücke zu stellen und zu vernichten. Dieser dezimiert seit einiger Zeit schon gehörig die Krieger des Heike-Clans und lässt Köpfe rollen. Sein Ziel sei es, 1000 Seelen zu sammeln. Als es bei einer Schlacht um die Brücke schließlich zur Konfrontation kommt, verschont der "Dämon" Benkei. Es stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen Dämon handelt, sondern um Shanao (Tadanobu
Last Life In The Universe, Survive Style 5+ Asano), einen der letzten Überlebenden des Genji-Clans, der ein Anrecht auf den Thron hat und allen Göttern abgeschworen hat und Rache für den Tod seiner Familie geschworen hat. Unweigerlich kommt es zum finalen Kampf zwischen den beiden fanatischen Kämpfern.
Regisseur Sogo Ishii (
Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb, Angel Dust) legte im Jahre 2000 einen recht erfolgreichen Film hin, der auf einer alten japanischen Sage basiert. Es geht auch schon gut los, wenn der erste Krieger mal so eben seine Römer- (oder in diesem Fall Heike-) Nuss verliert. Rote Brühe spritzt in diesem Film literweise, obwohl das gelegentliche Gemetzel nie im detail ausgewalzt wird. Optisch ist der Film recht ansprechend und bietet ein paar wirklich schöne Bilder. Hervorzuheben ist auch der treibende Score von Hiroyuki Onogawa, der eine moderne Alternative zum traditionellen Wadaiko bietet. Auch ist der Bodycount enorm. Wenn Shanao durch die feindlichen Reihen pflügt, fallen die Gegner wie Herbstlaub. Leider sind die ordentlichen Kampfsequenzen jedoch teils recht wacklig und schnell geschnitten, was dem Überblick etwas schadet. Zudem findet man etwas schwer Zugang zu den Figuren. Am menschlichsten erscheint noch der Schwertschmied, dem Benkei begegnet. Shanao hingegen erscheint völlig emotionslos. Natürlich ist die Rolle so ausgelegt, aber es wäre wünschenswerter gewesen, dem Zuschauer seine Motivation auf darstellerischer Ebene nahe zu bringen, als visuell durch beispielsweise das Zerschlagen von Buddha-Figuren. So wirkt das alles etwas unterkühlt.
Unterm Strich zwar ein ordentlicher Film, den man durchaus genießen kann, der aber teils etwas monoton wirkt.
Gesichtet habe ich die UK-DVD:
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=22516&vid=176635Ordentliche Qualität soweit, auch wenn es in den dunklen Szenen leicht schwächelt (was mir aber z.T. produktionstechnisch bedingt erscheint).