Blowjob Galore, mein Bester. Das war das erste Bild, als ich damals zufällig reingezappt hab...dachte, da verliert am nächsten Tag bestimmt ein Programmdirektor seinen Job.
Erwartet aber um Gottes Willen keinen Porno! Altmeister Nagisa Oshimas Film ist eher sehr ruhig und bedächtig aufgebaut, und hier sehe ich die "Kunstgrenze" durchaus. Mit Pirates und anderen kommerziellen Hochglanz-Fickfilmen spielt das nicht in einer Liga, ist nicht mal die gleiche Sportart.
Warum nicht?
Ich
wusste, dass die Frage kommt. Und eigentlich wollte ich dazu gar nichts schreiben, weil das sonst wohl wieder eine "ums Prinzip" Diskussion werden könnte, zumal es mir schleierhaft ist, wie man Pornos (die den Zusachauer stimulieren sollen/wollen) und diesen Film (der die expliziten Momente nicht als "Anregung" bringt, sondern vielmehr neutral abfilmt) in einen Topf werfen kann.
Allein der Ansatz ist hier schon ein gänzlich anderer. Sex ist hier im Grunde eine destruktive Kraft, die sich steigert bis zum Tod. Der Film ist sachlich und direkt, so direkt, dass er sich keinen Spielereien oder Metaphern hingibt, sondern klar alles zeigt, was sich abspielt. Und das meistens nicht mal "erotisch". Der Sex ist kein Aufreizer für das Publikum, er ist die Fixiertheit, die Obsession der Figuren. Oshima wollte mit seiner klaren Linie das Zensursystem brüskieren, und das hat er auch geschafft, da der Film in Japan schnell aus dem Verkehr gezogen würde. Natürlich will er provozieren, aber dieser Film ist der einzige (den ich kenne), wo ich so weit gehe zu sagen, dass die expliziten Momente im Rahmen der Handlung und in ihrer Bedeutung für die Geschichte tatsächlich ihre Berechtigung haben und dadurch abgedeckt sind.