Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Daraus einen Grund für derartiges Verhalten abzuleiten halte ich für vorschnell.
Die Gründe liegen doch so gut wie immer in einem (meist) jahrelang angestauten Frust und einer Unzufriedenheit mit sich selbst und der Gesellschaft. Nicht umsonst ist es jedes Mal der "unscheinbare" und "unauffällige" "Junge von Nebenann". Gerade solche Menschen in jugendlichem Alter finden dann in dem aktuellen Schulsystem auch noch die Bestätigung für ihre Ängste und Vorurteile. Das Schulsystem hier in Deutschland baut doch sehr stark auf Konkurrenz und Selektion, und dabei bleiben gezielt immer welche auf der Strecke. Das muss nicht unbedingt an den schulischen Erfolg geknüpft sein, es kann auch einfach die Außenseiterrolle im Klassenverbund sein.
In dieser Spirale finden sich diese Personen immer mehr in ihrer Einschätzung bestätigt, dass sie es sowieso zu nie etwas bringen werden und ihnen jegliche Aufmerksamkeit für immer verwehrt bleiben wir.
Wenn man davon ausgeht, dass solche "Amokläufe" nicht die Folge eines spontanen Entschlusses sind, sondern mit ziemlicher Sicherheit von langer Hand (auch gedanklich) vorbereitet sind, so landet man eigentlich immer bei einer zentralen Gemeinsamkeit. Es sind eigentlich immer Menschen, die die Aufmerksamkeit der Gesellschaft, aus den oben genannten Gründen, auf sich ziehen wollen. Nur haben nur ganz wenige Menschen heute überhaupt die Mittel, solch eine öffentliche und mediale Aufmerksamkeit zu erreichen.
Und genau hier kommt dann der perfide Teil der Geschichte. Diese menschen greifen zu Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen, vor allem einfach einsetzbar sind und größtmögliche Aufmerksamkeit garantieren.
Die Zerstörung von Leben.
Nötig ist nur der Zugang zur Hardware und etwas Vorbereitung. Sowie die Gewissheit, dass bei der heutigen medial vollständig vernetzten Welt (TV, Radio, Internet, Kameras an allen Ecken und Enden, Sensationsjournalismus,...)
wirklich "jeder" etwas von dieser Tat mitbekommen wird und man so wenigsten einmal die Aufmerksamkeit erhält, auf die man schon so lange vergeblich gehofft hatte.
“When I ride my bike I feel free and happy and strong. I’m liberated from the usual nonsense of day to day life. Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend. Together we will conquer that hill and thereafter the world”