http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:out-of-office-so-schuetzt-man-sich-bei-zombieangriffen/60056135.html23.05.2011, 18:09 Schriftgröße: AAA
Out of Office
So schützt man sich bei Zombieangriffen
Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC erklärt auf ihrer Website, wie man sich Untote vom Leib hält. Mag gaga klingen, ist aber ernst gemeint. von Jan Henne, Hamburg
Es ist völlig egal, ob sich das Virus per Biss überträgt oder über die Luft ausbreitet. Das Ergebnis ist stets das gleiche: weite Teile der Welt entvölkert, die wenigen Überlebenden stolpern durch die Überreste ihrer Zivilisation, immer auf der Suche nach dem nächsten Ruheplatz, der nächsten noch nicht verdorbenen Ration Dosennahrung. Und immer bedrängt von hungrigen Untoten, die dumpf stöhnend und mit ausgestreckten Armen hinter ihnen herjagen.
Von Freunden deftiger Leinwandkost wird dieses Szenario liebevoll Zombie-Apokalypse genannt, und bislang schenkten ihr staatliche Katastrophenschützer eher wenig Beachtung. Bis jetzt. Denn vergangene Woche hat ihr die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC einen eigenen Beitrag auf ihrer Website gewidmet. In aller Ausführlichkeit beantworten die Gesundheitswächter die Frage: Was tun, wenn Zombies die Welt übernehmen?
Eine Szene aus dem Zombiefilm "Night Of The Living Dead" Eine Szene aus dem Zombiefilm "Night Of The Living Dead"
"Sie mögen lachen, aber sollte es passieren, werden sie froh sein, dies hier gelesen zu haben", schreibt CDC-Direktor Ali Khan. Sein erster Rat für den Tag X: Jeder sollte sich ein Notfallpaket schnüren. "Dazu gehören genügend Wasser- und Nahrungsvorräte, die Sie durch die ersten Tage bringen, bevor Sie ein zombiefreies Flüchtlingslager erreicht haben."
Klebeband, Hygieneartikel, ein batteriebetriebenes Radio und dergleichen werden ebenfalls aufgeführt. Vergessen auf ihrer Liste hat die Regierungsbehörde lediglich die Schrotflinte, um den Biestern den Schädel wegzublasen. Deshalb sei dieser Hinweis hier nachgereicht.
Ist die Notfallkiste gepackt, geht es an die Erarbeitung eines Notfallplans. "Erstellen Sie eine Liste mit den lokalen Rufnummern von Polizei, Feuerwehr und der Zombieeingreiftruppe", rät die CDC. Familien sollten einen Treffpunkt vereinbaren, an dem sich die Mitglieder sammeln, falls die Zombies ins Haus eingefallen sind. Wichtig sei zudem eine gut geplante Evakuierungsroute: "Wenn Zombies hungrig sind, hören sie nicht auf, nach Nahrung (zum Beispiel Gehirne) zu suchen, bis sie diese gefunden haben. Das bedeutet, Sie müssen schnell aus der Stadt."
Hinweise dieser Art von einer staatlichen Behörde - kein Wunder, dass der Server der CDC unter dem Ansturm der Besucher in die Knie ging. Üblicherweise hat ein Blogeintrag der Seuchenschützer zwischen 1000 und 3000 Leser. Bevor sich die Website verabschiedete, zählte die CDC 60.000.
Teil 2: Man weiß ja nie
Warum sich die Behörde mit Zombies beschäftigt, hat einen recht simplen Hintergrund: Wer für die Zombie-Apokalypse gewappnet ist, ist auch auf so ziemlich alle anderen Plagen und Katastrophenfälle gut vorbereitet. Und jetzt, wo in den USA die Hurrikan-Saison beginnt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der eine oder andere Amerikaner schneller in eine solche Notsituation kommt, als ihm lieb ist.
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Der Blogeintrag ist Teil einer Social-Media-Kampagne, mit der die CDC aus diesem Grund Sicherheitsmaßnahmen vor allem an junge Menschen herantragen will: Katastrophenschutz, Notfallpläne - das hört sich nach dröger Theorie an, nach Panikmache oder, noch schlimmer, nach Gebrauchsanleitungen für Schisser. Kommen dagegen Zombies ins Spiel, so die Hoffnung der Seuchenschützer, wird die Sache plötzlich interessant. Der Erfolg jedenfalls gibt ihnen recht.
Und eines Tages mögen die CDC-Ratschläge sogar tatsächlich beim Angriff der Zombiehorden helfen. Unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie. Aber wie heißt es so schön: Better safe than sorry.
Tja, so muß man es den doofen Amis beibringen !!