Generell sehe ich immer noch einen Rechtsruck in der Gesellschaft, es wird jaauch in der Politik was getan und geschraubt an den Gesetzen. Nur dass die Regierung nicht in der Lage ist das als Werbung für sich zu nutzen, das verstehe ich nicht. Somit könnte man dem ganz rechten Flügel einiges an Luft aus den Segeln nehmen.
Den Rechtsruck empfinde ich ebenso, mittlerweile kann man über nichts mehr reden und nichts mehr lesen ohne sofort eine Diskussion gegen Flüchtlinge finden zu müssen. Ein Beispiel, was ich damit meine:
Quelle:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/20-Jahre-Sammelboxen-Nur-jede-zweite-Batterie-wird-recycelt-4086543.htmlÜberschrift: "20 Jahre Sammelboxen: Nur jede zweite Batterie wird recycelt"
Irgendwann im Text: "Vielen Verbrauchern mit Migrationshintergrund sei die Problematik manchmal erst gar nicht bewusst."
In einem anderen Artikel geht es eigentlich um Verspätungen der Bahn, auch dort landet man aber nach ein paar Absätzen beim Migrationshintergrund, weil Flüchtlinge angeblich nicht geordnet genug in Züge einsteigen.
Es ist fast völlig egal, wohin man klickt, gefühlt dreht sich alles nur noch um das Flüchtlingsthema - obwohl die Zuwanderung wieder deutlich abgenommen hat. Dennoch nur noch Hass und Angst überall. Gefühlt jammern/meckern oft gerade die Leute am lautesten, die selbst gar keine Berührungspunkte damit haben.
Oft wird jede Tat eines Täters mit Migrationshintergrund so derart hoch in die Schlagzeilen gehämmert, dass einheimische Täter daneben völlig untergehen. Die völlig überwältigende Mehrheit der Gewalttaten gegen Frauen z.B. geht in Deutschland immer noch von weißen, deutschen Männern ohne Migrationshintergrund aus. Statistisch sind die Taten mit Migrationshintergrund fast insignifikant.
https://taz.de/!5509191/ (der folgende Text ist nur ein Auszug, man sollte den Artikel ganz lesen)
...
Um Missverständnissen vorzubeugen: Hier geht es nicht darum, den Fall kleinzureden. Es ist nur auffällig, dass Femizide und Vergewaltigung in der deutschen Öffentlichkeit kaum thematisiert werden, wenn der Täter weiß ist. Und Femizide werden in diesem Land leider sehr häufig verübt – nicht nur in Freiburg, Kandel und Wiesbaden. Durch den Fokus auf Einzelfälle, in denen die Täter Zuwanderer sind, entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung ein gefährliches Muster, das nicht nur rassistisch ist, sondern auch zutiefst sexistisch – weil es die Dimension von Frauenmorden in Deutschland verharmlost.
149 Frauen sind laut der Kriminalstatistik des BKA 2016 allein von ihrem männlichen Partner umgebracht worden, 208 haben überlebt. Jeden Tag hat also ein Mann versucht, seine Partnerin zu töten, eine überwältigende Mehrheit von ihnen hat einen deutschen Pass und ist weiß. Dies sind nur die erfassten Fälle von häuslicher Gewalt, die – wenn sie denn überhaupt öffentlich werden – als „Beziehungsdrama“ in den Randspalten landen. Viele Männer haben Frauen vergewaltigt und/oder getötet, mit denen sie nicht zusammen waren, hier wird die Dunkelziffer noch unübersichtlicher.
Wäre es nicht dringlicher, über sexuelle Gewalt und Femizide zu sprechen, statt den Fall Susanna F. zu einer Geschichte über Zuwanderung zu machen? Femizide werden übrigens Morde genannt, bei denen Männer Frauen töten, weil sie Frauen sind. Doch wer käme schon auf die seltsame Idee, zu fragen: „Sind Männer per se die schlechteren Menschen?“
Dazu passend noch ein sehr schöner Artikel zu jahrzehntealten Vorurteilen, die durch racial profiling und ähnliche Themen der gesamten Gesellschaft schaden, und das weltweit:
(gleiche Quelle wie ganz oben, dieser Artikel hier ist aber wirklich gut)
https://www.heise.de/tp/features/Mit-Sicherheit-ohne-Migrationshintergrund-4059101.htmlGroße Sorgen macht mir auch die aktuelle Entwicklung in den Staaten unter Trump. Da werden allen Ernstes unter bewaffneter Gewalt Kleinkinder an der Grenze von ihrer Mutter getrennt und in Käfige gesperrt. Und sieht man sich amerikanische Berichte dazu an, sind nicht alle kritisch und entsetzt. Ganz im Gegenteil, viele bejubeln das und finden es super. Wenn ich das lese, könnte ich heulen und kotzen gleichzeitig. Das hat nichts mehr mit Menschlichkeit zu tun, das sind in meinen Augen nur noch unmenschliche Monster.
Früher hat man sich im Geschichtsunterricht immer gewundert, wie Hitler es nur schaffen konnte, so viele Menschen auf seine Seite zu ziehen, die sich dabei auch noch im Recht fühlten, sich selbst in der Opferrolle sahen, während sie Völkermord begangen haben. Heute versteht man das alles und sieht die Parallelen, die in unserer Zeit so langsam losgehen und überall immer schlimmer zu werden scheinen.
Aber Hauptsache, Özil würde endlich mitsingen, dann ginge es unserem Nationalstolz viel besser.