Ich hab mir heute Nachmittag den neuesten Ninja-Film gegönnt, mit dem uns Boaz Davidson und seine Nu Image - Mannen beglückt haben, und ich bin nach anderthalb Stunden immer noch hin und weg.
Was wir hier haben, ist die renaissance des Ninja-Films - nichts anderes. Und es ist zugleich auch eine Hommage an die großen Ninja-Filme der Achtziger: Sho Kosugi, der schon lange in Rente gegangen ist, wird sich wohl andächtig vor Boaz Davidson verbeugen müssen, denn was die Nu Image - Schmiede hier geschaffen hat, lässt das Herz eines jeden Ninja- und Martial Arts - Fans höher schlagen.
Dabei ist die Geschichte nicht neu - ein Weißer, der als Waisenkind in einer japanischen Ninja-Kampfschule aufwuchs, und ein japanischer Mitschüler werden über die jahre zu Rivalen, und als es an der Zeit ist, einen Nachfolger für das Amt des "hochsten Ninja" zu finden, tickt der Japaner aus und versucht, seinen Rivalen zu meucheln. Dadurch entehrt er die Schule und wird ausgestoßen. Im Zeitalter von High Tech findet er rasch neue Beschäftigung als Profikiller im modernen Ninja-Kostüm, das etwas comichaft anmutet, aber seinen zweck erfüllt. Als nun sein weißer Rivale die jahrhunderte alte Hinterlassenschaft des ältesten Ninja in den USA in Sicherheitsverwahrung bringen will, macht sich der Ausgestoßene flugs auf die Jagd nach dem Vermächtnis, von dem er glaubt, dass es von Rechts wegen ihm zusteht. Vorher metztelt er sich von Japan bis Amerika durch die Reihen diverser Gegner, und der Showdown auf New Yorks nächtlichen Straßen ist natürlich unvermeidlich...
Wer hätte gelaubt, dass es im Jahre 2010 unserer zeitrechnung noch möglich sei, einen wahren old school Martial Arts Kracher zu produzieren? Ich hatte den Glauben schon verloren, und Boaz Davidson hat ihn mir zurück gegeben. Danke, großer Meister, für diesen Film!
Denn - "Ninja" rockt die Hütte! Das Blut spritzt, Knochen brechen, Funken sprühen, Schwerter klirren. Was hier abgeht, ist eine 90-minütige Martial Arts Tour de Force, die fast ununterbrochene Action bietet. Die japanischen Schattenkrieger ziehen alle Register ihrer Kunst, dass es einfach eine wahre Freude ist, dabei zuzusehen.
Nicht nur Freunde des guten alten Ninja- und Martial Arts Films werden ihre Freude dran haben - hier kommt man kaum zum Luftholen. Boaz Davidson hat damit die ultimative Hommage an ein Sub-Genre geschaffen, das durch billigste und fünftklassige Produktionen aus Taiwan und Italien madig gemacht und deshalb oft verkannt wurde. Dies könnte durchaus der grundstein für einen neubeginn einer Ninja-Film-Welle sein. Nur wollen wir hoffen, dass die weiteren Produktionen, die hoffentlich folgen werden, qualitativ besser sind als der Schund, mit dem uns Godfrey Ho vor Jahren zwangsgefüttert hat.
Ich kann den Ninja 2009 wärmstens empfehlen und werde ihn sicherlich nicht zum letzten Mal angeschaut haben.
Der Lonewolf Pete