Inhalt:
Flughafen Heathrow.
Lena (großartig: Olga Fedori) schlägt sich als Putze durch, um ein paar Kröten zu verdienen. Sie lernt die freundliche, wenn auch etwas durchgeknallt wirkende "Birdy" und ihren schweigsamen Bruder kennen, die ebenfalls als Hilfskräfte dort ihr Dasein fristen.
Nachts verpasst Lena, nicht ohne die Schuld der Geschwister, ihren letzten Bus.
Die freundliche Einladung von Birdy, bei Ihnen zuhause zu nächtigen, muss Lena notgedrungen annehmen. Mum und Dad hätten damit keinerlei Probleme. Sie arbeiten ebenfalls am Flughafen, ihr Haus befindet sich nur einen Katzensprung hinter Heathrow.
Doch schon als Lena das Haus betritt bemerkt sie, das etwas nicht stimmt.
Mutti und Vati sind nämlich ultrafiese Psychopathen, die auf neuen Familienzuwachs bereits gewartet haben.
Kritik:
Da passiert es wieder: ein Film tritt einem heftigst in die Magengrube.
Eigentlich sind die Franzosen hierfür mittlerweile berühmt-berüchtigt. Aber auch die Briten wissen, wie man den Zuschauer an den
Rand des Wahnsinns treibt. Für Lena beginnt eine Tour-de-Force, ein unglaublich intensiver Kampf ums Überleben.
Die seelische Graumsamkeit, die sie ertragen muss, ist sicher noch schlimmer als die körperlichen Qualen.
Wer hat hier eigentlich den grössten Sockenschuss? Mum, Dad, Birdy? Wird Lena auch ein Mitglied dieser "Bilderbuchfamilie", oder schafft sie es, aus dieser Hölle auszubrechen?
Der britische Regisseur Steven Sheil, ein bisher unbeschriebenes Blatt, rotzt uns mit "Mum and Dad" quasi die britische Version des Terrorfilms hin.
Parallelen zum "Texas Chainsaw Massacre" sind unabstreibar und werden auch in vielen Reviews zitiert. Einen neuen TCM sollte man aber keinesfalls erwarten...
Daddy schwingt keine Kettensäge und der Sohnemann setzt sich auch keine Maske aus Menschenhaut auf. Der Film ist eher leise, wenig explizit - aber dennoch knallhart.
Hier kamen öfter mal Gedanken an "Martyrs" in mir hoch, wenn dessen Grausamkeit (glücklicherweise!) auch nie erreicht wird.
Dennoch leidet man unglaublich mit der armen Lena. Ihre ständigen Versuche, der Hölle zu entfliehen scheitern ein ums andere Mal. Und der Zuschauer hat während ihrer Fluchtversuche bereits Angst,
wie die Strafe von "Mum und Dad" aussehen wird. Da kann es schon passieren, dass das Mädel in einen Koffer gepackt wird und Vatter und Sohn nacheinander mit dem Holzhammer darauf einprügeln.
Muttern hat hingegen eine Vorliebe für Nähnadeln, die sie jungen Mädchen gerne mal durch die Haut zieht.
Fazit:
Ganz ganz böser Mindfuck. Die seelische Grausamkeit ist teils schwer erträglich und erinnert wie erwähnt an "Martyrs".
Dieser Familie möchtet ihr nie begegnen
Knallharter Indipendent-Horror, in jedem Fall einen Blick wert!!