Originaltitel:
Battle in SeattleHerstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Stuart Townsend
Darsteller: Charlize Theron
Woody Harrelson
Ray Liotta
Ivana Milicevic
Michelle Rodriguez
Rade Serbedzija
André Benjamin
Joshua Jackson
Connie Nielsen
Channing Tatum
Barbara Tyson
Tobias Mehler
http://www.ofdb.de/film/134303,Battle-in-SeattleEinleitung, Eine Kritik von StS (Bewertung des Films: 5/10)
eingetragen am 21.05.2010, seitdem 235 Mal gelesen
Bei „Battle in Seattle“ handelt es sich um eine auf wahren Begebenheiten beruhende amerikanisch-deutsch-kanadische Co-Produktion, mit welcher der irische Schauspieler Stuart Townsend („Queen of the Damned“/„Trapped“) 2007 sein unverkennbar ambitioniertes Debüt als Regisseur und Drehbuchautor ablieferte. Das mit einem hochkarätigen Darsteller-Ensemble aufwartende Doku-Drama erzählt die Geschichte verschiedener fiktiver Protagonisten vor dem realen Hintergrund der massiven Proteste und Ausschreitungen rund um die erste in den Vereinigten Staaten abgehaltene Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (Word Trade Organisation: WTO), welche am 30. November 1999 begann, aufgrund von mehrtägigen Auseinandersetzungen zwischen Globalisierungsgegnern und Polizei-Einsatzkräften letzten Endes jedoch vorzeitig abgebrochen werden musste...Das beeindruckendste an dem Film sind die intensiven Massenszenen, anfänglich mit friedlichem Protest bis hin zu den letztendlichen Krawallen, die von Anarchisten als auch Polizisten gleichermaßen provoziert und begangen werden. Die Gewaltspirale schraubt sich immer weiter rauf , eines folgt auf das andere, und die Situation gerät zusehends außer Kontrolle... wenn sie das denn jemals war.
Das schöne an dem Film ist das er sich deutlich Mühe gibt, neutral zu bleiben, und alle Seiten gleichermaßen zu beleuchten, ohne zu urteilen. Es werden die friedlichen Demonstranten gezeigt, Idealisten, die für das kämpfen wofür sie einstehen und bereit sind die Konsequenzen zu tragen. Auf der anderen Seite aber auch Krawallmacher, die mehr Krawall um des Krwalls willen tun. Aber auch Polizisten in Gewissenskonflikten, oder auch einfach nur stumpf und Gewaltgeil. Woody Harrelson spielt einen dieser Polizisten, der einerseits gegen die Demonstranten vorgehen muß, der andereraseits aber auch nicht wirklich mit der Situation fertig wird. Seine Frau verliert das Kind, mit dem sie schwanger ist, weil sie von Polizisten , Kollegen Woody Harrelsons, verprügelt wird.
Genugtuung bekommt man mit dem Ende, als die Demonstranten schließlich siegen und die Konferenz abgesagt werden muß, auch weil sich intern beispielsweise die Staaten der Dritten Welt übergangen fühlen und die Konferenz boykottieren.
Der Film basiert grundsätzlich auf wahren Begenbenheiten und gibt sich Mühe, so etwas wie Doku-Charakter rüber zu bringen. Aber er ist auch Drama , bei dem es nur zweitrangig um die Probleme der Welt geht, sondern vorrangig um die Menschen die sich damit beschäftigen und angagieren, und das auf beiden Seiten.
Ein emotional mitreißender Film bei dem schwer fällt, nicht Partei zu ergreifen...