http://www.ofdb.de/film/152929,Anaconda---Offspringhttp://www.imdb.com/title/tt1137996/Der todkranke Millionär Murdoch (John Rhys-Davies) betreibt in einem europäischen Forschungslabor Experimente mit zwei Riesenanacondas, um ein Heilmittel gegen Krebs und Alzheimer zu finden. Dies versuchen die Wissenschaftler durch das Serum der Blutorchidee zu erreichen, die in leicht abgewandelter Form neu gezüchtet wurde. Dummerweise wachsen die beiden Schlangen schneller als gedacht und mutieren zu angriffslustigen Killermaschinen. Das Panzerglas kann die Anacondas nicht aufhalten, die, eine blutige Spur hinter sich her ziehend, in den nahgelegenen Wald entkommen. Nun sind Hammet (David Hasselhoff) und sein Team von Söldnern gefragt, zu verhindern, dass die Schlangen die Stadt erreichen. Ach ja, und da wäre noch ein weiteres Problem: Das Weibchen ist trächtig und im Begriff in den nächsten 24 Stunden Junge zu gebären...
Hier ist also der dritte Teil der Anaconda-Saga. Was gibt es noch zu erwarten? Nun, in erster Linie die erwartete Abkehr vom "hohen" Produktionsstandard der ersten beiden Teile. Hier haben wir es mit einem kostengünstig produzierten TV-Filmchen zu tun, das visuell, effektetechnisch, schauspielerisch und in Sachen Setting einiges vermissen lässt. Allein schon, dass jetzt nicht mehr im Urwald, sondern in einem normalen amerikanischen Wald gedreht wird, sagt schon einiges. Der weibliche Sidekick wird hier von der blonden Schlangenexpertin Dr. Amanda Hayes (Crystal Allen) gegeben, die auch blass gegenüber J-Lo & Co. zurückbleibt. Unterstützt wird ein lustlos wirkender David Hasselhoff, der außer Null-Mimik und dümmen Sprüchen wenig zu bieten hat, von einem Cast rumänischer Schauspieler, die zusätzlich dazu beitragen, den Film als kostengünstigen Ostblock-Trash-Flick zu entlarven. Noch ein Wort zu Hasselhoff: leider wurde ihm in der Synchro eine neue Stimme verpasst, Andreas von der Meden, sein gewohnter Sprecher, ist nicht mit von der Partie - sehr gewöhnungsbedürftig und beinah ärgerlich.
Nun, warum sollte man sich den Film dennoch anschauen? Zum einen ist er deutlich härter als die vorangegangen Teile. Hatte Teil 1 noch eine FSK 16, Teil 2 gar eine FSK 12, so hat dieser eine KJ - und das zurecht. Der Bodycount ist hoch, die Schlange spießt mit ihrem Schwanz Körper auf, bohrt sich durch selbige, beißt Köpfe ab etc. und hinterlässt wo sie auch hinkommt ganze Flüsse von Blut. Natürlich wirken die Splattereffekte entsprechend billig, ebenso wie die Schlangen selbst. Hier ist größtenteils CGI angesagt, auch wenn wir einige echte Schlangen zu Gesicht bekommen. In diesem Teil aber sind die Schlangen derart riesig, dass sie beinah schon an Drachen oder Saurier erinnern und man sich daher größtenteils auf Computereffekte verlassen hat.
Ein weiterer Grund, sich den Film dennoch anzuschauen, sind sicherlich David Hasselhoff und John Rhys-Davies. Obwohl ersterer lustlos wirkt und wenig überzeugt, bietet sich hier dennoch die rare Möglichkeit, den Serienhelden von einst mit einer computeranimierten Riesenanaconda ringen zu sehen, und allein das ist es schon wert, den Film anzuschauen. Rhys-Davies wirkt erstaunlich schlank, ich dachte zuerst, ich sehe nicht richtig. Passt aber auch gut auf die - klischeebeladene - Rolle des todkranken Millionärs, der verzweifelt nach einem Heilmittel gegen sein Leiden sucht, bevor ihm die Zeit davon läuft. Der Rest des Casts (Stichwort: Söldner) lässt sich allerdings unter "ferner liefen" abhaken.
Wer einen ähnlich "hochwertigen" Film wie Teil 1 oder 2 wartet, der wird hier sicher enttäuscht sein. Wer sich aber auf einen billigen Ostblocktrasher mit schlecht animierten Riesenschlangen und jeder Menge Blut und Splatter einstellt, der wird hier sicher zufrieden sein. Zudem bietet das Ende noch einen recht bösen Twist, den man so nicht erwartet hätte.
Die DVD von Sony bietet eine ordentliche Qualität, trotz oder besser wegen der TV-Optik, ist ungeschnitten und kostengünstig zu haben.
Filmwertung
5/10
Trailer:
http://www.imdb.com/video/imdb/vi2085683225/