http://www.ofdb.de/film/179514,Rampagehttp://www.imdb.com/title/tt1337057/Inhalt:
Bill (Brendan Fletcher) hat die Schnauze voll.
Er wohnt mit Anfang 20 noch zuhause, seine Eltern wollen ihn aber so langsam gern los werden. So nerven Mum und Dad schon beim Frühstück mit der beruflichen Zukunft.
Im Coffeeshop wird er nicht ernst genommen, obwohl er doch nur einen einfachen Kaffee mit viel Schaum haben möchte. Im Diner kippt eine schusselige Kellnerin ihm ein vollbeladenes Tablett über den Schoß. Bill ist abgestossen von den Menschen - von ihrem Gebahren, von ihrer Gleichgültigkeit.
Aber damit ist hier und heute Schluss - denn Bill kriecht aus seinem Schneckenhaus.
Und das mit einem Knall, den man nie vergessen wird.
Meine Meinung:
Mit "Rampage" serviert uns Dr. Uwe Boll ein ultraböses Stück Film und zugleich sein (meiner Meinung nach) bestes Werk seit "Heart of America".
Ob es bezeichned ist, das in beiden Filmen der symphatische Brendan Fletcher eine tragende Rolle spielt?
Brendan wer bitte? So ziemlich jeder Filmfan wird sein Gesicht schon einmal gesehen haben.
Wenn nicht bei Uwe ("Bloodrayne 2", "Heart of America"), dann z. B. in "News Movie" oder demnächst in "Hot Tub Time Machine". Und für die Hauptrolle in "Rampage" hätte Boll sich keinen passenderen Darsteller holen können.
"Rampage" ist ein böses Stück Film...ein Film, den man so vom "Doc" sicher nicht erwartet hätte...oder vielleicht doch?
Nachdem sich Boll in "Heart of America" bereits mit dem Thema Amoklauf beschäftigte, greift er dies hier erneut auf, allerdings in einem ganz anderen Rahmen.
Ging es in "Heart" noch um ein Schulmassaker, so könnte man dieses Werk hier am ehesten noch mit "Falling Down" vergleichen.
In der ersten halben Stunde sehen wir Szenen, die schon fast halbdokumentarisch rüberkommen (bewusst - diese Szenen wurden teils improvisiert).
Nachdem Bill's Lebenssituation dann klar ist kommt es zum großen Knall.
Er schwingt sich in seinen selbstgemachten Kevlar-Kampfanzug und geht auf die "Jagd".
Die nachfolgende Stunde lässt einen mehr als einmal mit offenem Mund dasitzen.
Bill startet einen blutigen und schockierenden Amoklauf. Zynisch und bitterböse.
Hier gibt es wirklich einige denkwürdige Momente.
Beispiele gefällig?
Ich sage nur: Bill im Frisörsalon oder Bill beim Bingo.
Einfach nur unglaublich! Aber ich will hier GARNICHTS verraten, denn jeder der nur ein wenig Interesse an dem Film hat sollte im Vorfeld nicht zuviel wissen.
Gegen Ende gibt es noch einen richtig fiesen Twist, der das Geschehen komplett ad absurdum führt.
Uwe Boll ist ein Nichtskönner. Wer dieser Meinung ist, der sollte auch um "Rampage" einen Bogen machen. Bollbashing hin oder her - aber wer Uwe Boll und seine "Werke" nicht mag, der wird sich auch schwer mit diesem Film anfreunden können.
Denn er ist, wie schon erwähnt, zutiefst böse, zynisch, ultrabrutal und schockierend.
Aber eines ist "Rampage" sicher nicht: Billiger Trash.
Die Inszenierung ist klasse - die Darsteller sind gut, die Actionszenen im letzten Drittel brauchen sich ebenfalls nicht verstecken.
Ich kann den Film eigentlich nur jedem empfehlen, der Hauptdarsteller Fletcher gut findet, der Boll-Filme grundsätzlich nicht verteufelt und der eine verfickt fiese Variante von "Falling Down" sehen möchte, bei der dann doch alles anders kommt, als man es erwarten würde.
Die deutsche DVD ist stark gekürzt. Ich empfehle, auf die ungekürzte UK-DVD zurückzugreifen.