Mit "Blood Night - The Legend of Mary Hatchet" kommt ein Horrorfilm daher, bei dem ich erst am Zweifeln war und der mich nach ein paar Minuten das Zweifeln vergessen ließ: Da wird old school - mäßig mit Filmblut, Axt und Schere rumgesaut, dass es einem einen wohligen Schauder grausligen Vergnügens über den Rücken jagt!
Und als ich dann noch auf die Besetzungsliste schaute, und gleich nochmals hinblicken musste, war alles gebongt: Danielle Harris (ja, die schöne Danielle Harris!) spielt hier eine Hauptrolle! Zwar wird sie diesmal weder vergewaltigt noch zieht sie blank, dennoch weiß sie zumindest mich zu begeistern.
Worum geht's? Wieder mal um eine "Urban Legend", die diesmal nicht am Lagerfeuer eines Feriencamps, sondern am Grabstein einer gewissen Mary Hatchet (der Nachname ist Programm!
) erzählt wird. Und die geht so: Ende der 70er Jahre ermordet die damals 12-jährige Mary Hatchet in einer Anwandlung von Wahn und Blutrausch ihre Familie auf bestialische Art und Weise und landet, wie sich das gehört, in einer psychiatrischen Anstalt, wo sie 15 Jahre vor sich hin stiert. Eines Nachts wird sie grausam misshandelt und dreht daraufhin erneut durch - und richtet an den Insassen der Klinik ein Blutbad an. Nackt und blutüberströmt findet sie den Tod, doch ihr Geist, so heißt es, existiert weiter. Und jedes Jahr, wenn die örtliche High School Jugend den Jahrestag der grausamen Ereignisse zur "Blood Night" erklären und ausgelassen feiern, wandelt die nackte Mary Hatchet nächtens auf der Straße, auf der Suche nach neuen Opfern...
So heißt es. Auch im Jahre 2009, dem 20. Jahrestag des Klinik-Blutbades und Todes von Mary Hatchet. Wieder treffen sich eine Horde High School Kids zur "Blood Night" - doch diesmal wird aus dem Spiel blutiger Ernst, denn als der erste Kopf rollt, das erste Hirn spritzt und die erste Spitzhacke ihr Ziel findet, wird klar, dass der Geist der Mary Hatchet offenbar keine Legende, sondern blutige Realität ist! Unversehens finden sich unsere bemitleidenswerten Opfer in den düsteren Korridoren der inzwischen verwaisten Psychoklinik wieder, doch dort kennt sich niemand besser aus als...Mary Hatchet!
Wenn euch dieser Streifen uncut in die Hände fallen sollte (falls er es an deutschen Zensoren vorbei schafft), dann krallt ihn euch, ehe euch Mary Hatchet im Schlaf heimsucht, Leute! Endlich ein Horrorfilm, der mir mal wieder so verdammt Spaß gemacht hat. Obwohl einige Kills im Off passieren, steigert sich der Streifen nach einem fulminanten Auftakt und einer kurzen Ruhephase in ein Blutbad, wie ich es schon lange nicht mehr sah. Neben der Geistergeschichte mit der nackten und bleichen Mary Hatchet gibts eine Slasher-Story, in der gemeuchelt wird, was das Zeug hält. Köpfe werden abgetrennt, halbiert und durchbohrt, junge Körper werden regelrecht ausgewaidet, Blut wird gekotzt und von der Schere übers Beil bis zur Spitzhacke wird eingesetzt, was weh tun und killen kann. Und dabei verzichtet man - soweit ich sehen konnte - auf CGI-Blut, sondern verlegte sich back to the roots - mäßig auf solide Handarbeit und saute mit Filmblut rum, was die Kanister hergaben. Dazu gibts nackte Haut und recht ansehnliche Babes, eine zwar nicht überragende, aber ordentliche schauspielerische Leistung und eine Danielle Harris, die einem mit ihrem Blick das Blut in den Adern gerinnen lassen oder zu Lava werden lassen kann - Alter Schwede, die Frau weckt den Trieb im Manne!
Für mich eine der besten bzw. begeisterndsten Horrorproduktionen des letzten Jahres und ein Schocker, der mir nicht nur einmal Spaß bereiten dürfte. Er sei euch wärmstens ans Herz gelegt.
Der Lonewolf Pete