Die Spur des Falken - Die Geburt des Film Noir

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Offline Max_Cherry

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    Die Spur des Falken

    Produktion: 1941 USA
    Regie: John Huston
    Darsteller: Humphrey Bogart, Mary Astor, Peter Lorre u.a.


    Inhalt:
    Zitat
    Die Privatdetektive Sam Spade und Miles Archer erhalten von einer Frau den Auftrag, einen zwielichtigen Charakter namens Floyd Thursby zu beschatten. Kurz darauf werden Archer und Thursby getötet, und Sam Spade versucht den Tod seines Partners aufzuklären. Bei seinen Ermittlungen stellt sich jedoch heraus, dass es sich mitnichten um, wie zunächst angenommen, einen simplen Fall von Eifersucht handelt. Vielmehr dreht sich alles um eine goldene, mit Edelsteinen besetzte Statuette, den Malteser Falken.
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Spur_des_Falken


    Bewertung:
    Endlich hab ich diese riesige Bildungslücke geschlossen.
    ZUnächst gab es leichte Abzüge für die Theater-ähnliche Inszenierung, aber bei nem Film von 1941 seh ich das nicht ganz so eng.
    Sobald die Geschichte um 2 Morde und eine sehr kostbare Falken-Figur in Gang kommt, fesselt der Film gekonnt den Zuschauer an das Geschehen.
    Ganz langsam bekommt man Hinweise, um was es hier eigentlich geht, denn wie die Hauptfigur, Detektiv Sam Spade, stochert man erstmal im Dunkeln. Der ultra coole Schnüffler hat anfangs im Grunde selbst keinen Plan und befindet sich nach kurzer Zeit mitten zwischen den Fronten. Gekonnt wägt er immer wieder ab, was er wem wem erzählt und lässt sich nur schwer in die Karten gucken.
    Wie schon erwähnt, könnte der Roman auch als Theaterstück umgesetzt werden, denn oft gibt es längere Szenen in wenigen Räumen zu sehen. Besonders gegen Ende tut sich da in Sachen Schauplatz nicht mehr viel. Aber das ist alles bedingt durch die Produktionsbedingungen, denn dies ist der erste Film mit Bogard als Film-Noir-Schnüffler und war im Gegensatz zum Aufwand ein überraschender Erfolg.
    Das ist alles nicht so wichtig, denn der Film hat 2 große Stärken. Zunächst einmal die spannende Geschichte, die nach und nach schlüssiger wird und "erarbeitet" wird. Aber ganz oben steht die Präsenz der Figur Sam Spade. John Huston und Humphrey Bogart haben hier den Leinwand-Prototypen des undurchsichtigen, gewitzten Privatdetektiven geschaffen, der viele andere Rollen inspiriert haben muss.
    Was Bogart hier an Sprüchen raushaut ist schon sehr cool und sorgt immer wieder für Lacher.
    Die deutsche DVD hat den großen Nachteil, dass der komplette Soundtrack verändert wurde. Anstatt spannungsunterstützende Score Musik gibt es swingenden Jazz. Zugegeben, die Mucke fand ich sehr cool, aber hier und da wars doch unpassend. Sehr sehr schade, dass es bis heute keine "korrigierte" deutsche Fassung gibt, denn die Synchro möchte ich nicht mehr missen, das passt unglaublich gut zur Figur.
    Alleine die Liebesgeschichte wirkt sehr aufgesetzt. Eigentlich schade, dass es überhaupt eine gibt.
    Unterm Strich sollte hier jeder Krimifreund einen Blick riskieren. Mir hat der Streifen sehr gut gefallen und landet bei einer  :7.5:


    Offline Ash

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      John Huston ist doch der Regisseur von Moby Dick und nen 007 hat er doch auch gemacht. Ich setz ihn mal in die TV-Erinnerung.



      Offline skfreak

      • Serienfreak
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        Der Falken ist ein Klassiker, aber andererseits ist so ziemlich alles mit Bogie ein Klassiker ;)


        An guess what - Der Roman ist sogar noch besser als der Film und ein absoluter Klassiker der Kriminalliteratur... gehört in eine Reihe mit Raymond Chandler's Philip Marlowe...

        Der Lonewolf Pete