http://www.ofdb.de/film/65742,Dr-HouseDr. Gregory House ist Leiter der Abteilung für diagnostische Medizin am Princeton-Plainsboro Teaching Hospital in New Jersey. Er ist brilliant in seinem Job, kommt den abwegigsten Krankheiten auf die Spur, hat eine Fehlerquote von gegen 0... und ist ein ziemliches Arschloch. Seine Vorgesetzten, Dr. Lisa Cuddy, bringt er regelmäßig an den Rande der Verzweiflung. Er ist respektlos, widerspenstig, weigert sich, Arztkleidung zu tragen, und nimmt mehr als nur Regelmäßig Vicodin ein, ein Schmerzmittel, das er wegen seines Beines benötigt. Wegen eines akuten arteriellen Verschlusses musste ihm dort ein Muskel entfernt werden. Seit dem benötigt er einen Gehstock. Er geht den Patienten wenn möglich aus dem Weg, lehnt Fälle ab, wenn sie nicht interessant genug sind, und macht auch seinen Untergebenen das Leben zur Hölle. Wäre er nicht so gut in seinem Job, wäre er schon längst gefeuert worden.
Die Episoden werden zumeist mit einem Teaser eingeleitet, in dem man den künftigen Patienten "vorgestellt" bekommt. Im Laufe der Folge sucht man mit dem Ausschlussverfahren nach der richtigen Diagnose. Die auftretenden Krankheiten sind oft äußerst ungewöhnlich oder gar abwegig, aber alle in der Realität verankert. Mit etwas "Gewöhnlichen" würde sich House sowieso nicht befassen wollen. Houses Vorgehensweise ist oft intuitiv. Oft kommen ihm beim Gespräch mit seinem wohl einzigen Freund, Dr. James Willson, die Eingebungen. Oder beim Brainstorming mit dem Team. Im späteren Verlauf der Serie, wenn House einige Zeit fast auf sich allein gestellt ist, merkt er (oder ist bereit, es zuzugeben), dass er auf andere Menschen angewiesen ist. Auch zeigt sich, dass hinter seiner rauen Schale ein Mensch steckt. Was ihn aber nie dazu veranlassen würde, diese abzulegen. Ohne seinen Zynismus und Sarkasmus geht es einfach nicht. Das macht es auch nicht leicht, zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen.
Der Aufbau der Folgen mag unterm Strich immer mehr oder weniger gleich sein, aber langweilig wird es nie. Dafür sorgt vor allem Hugh Laurie als House. Das ist die Rolle seines Lebens, und der Charakter ist wirklich eine Hausnummer. Auch sind die Ermittlungsarbeiten immer interessant. Es lassen sich tatsächlich Parallelel zu Sherlock Holmes ausmachen, was auch kein Zufall ist. Allein schon die Initialien seines Freundes (J.W.), seine musikalische Ader, die Drogensucht, oder gar die Tatsache, dass House in der zweiten Staffel von einem Mann namens Moriarty angeschossen wird. House ist quasi ein medizinischer Holmes. Zudem schafft es die Serie, einem noch im fortgeschrittenen Verlauf zu überraschen. So wird am Ende von Season 3 das Team aufgelöst, und House muss sich ein neues zusammenstellen. Eine gewagte Veränderung, die aber gut funktioniert, frischen Wind in die Serie bringt. Aber das alte Team ist nicht gänzlich aus der Welt. Und das Finale von Staffel 5 wartete sogar mit einem unerwartetem WTF-Hammer auf, bei dem ich ungelogen eine Gänsehaut bekommen habe.
In den Staaten läuft die Serie erfolgreich und geht am 20.9. in die siebte Runde. In Deutschland läuft die sechste Staffel auf RTL ab dem 14.9. In der Schweiz ist man da weiter, dort lief die Woche bereits die achte Folge. Auf DVD sind in Deutschland bereits die ersten 5 Staffel erschienen. Interessant ist beim Umschalten der Tonspuren, dass unterschiedliche Opening-Titel verwendet wurden. So stammt das Titellied der US-Version von Massive Attack, musste für die Europa-Vermarktung aber aus rechtlichen Gründen ersetzt werden. Man nahm hier kurzerhand die Musik des Abspanns. Ab Staffel zwei gab es ein neues Theme für Europa, welches bei Wiederholungsaustrahlungen nun auch in den Staaten verwendet wurde.
Theme 1: Ursprüngliches US-Theme
Theme 2: Euro-Theme (und neues US-Theme) ab Staffel 2
Theme 3: Euro-Theme Staffel 2
feature=related
Und wer sich mal ein ungefähres Bild von House und seiner Art machen will, der kurze Clip, in dem House den Pflichtdienst in der Ambulanz (der ihn ankotzt) ungehen will, vermittelt schon einen guten Eindruck: