...und man fragt sich nun: Ist es ein Krake? Ist es ein Hai? Nein - es ist der Sharktopus!
Die durchaus originelle Variante eines neuen Meeresmonsters kommt wie in den letzten Monaten so üblich vom amerikanischen SyFy-Channel und spielt die Hauptrolle in einem durchschnittlichen Creature Feature, das zwar nette Unterhaltung, aber keine Überraschungen bietet. Aber das erwartet man ja auch gar nicht, denn wer sich auf einen Film mit so einem Titel einlässt, weiß, was er bekommt: Ein Gute-Laune-Monster-Filmchen.
Und so begeben wir uns, während hier allmählich der Herbstwind ums Haus heult und mit garstigem Schmuddelwetter droht, an die Gestade von Mexiko. Dort tummeln sich spätestens seit der Ölkatastrophe an Nordamerikas Küste die Reichen, Schönen und Bikini-Girls und lassen sich bei Daiquiri, Tequila und lecker Eiscreme in der Sonne bruzzeln. So wechselt sich die dürftige Handlung dann immer zwischen dem Auftritt des Sharktopus, dessen menschlichen Widersachern und idyllischen, durch die Übergriffe des Monstrums jäh gestörten Strandaufnahmen ab. Wir erleben, wie das Viech, als moderne Waffe der Navy gegen Drogenschmuggler und sonstiges menschliches Geschmeiß herangezüchtet, durch einen Fehler außer Kontrolle gerät und nun zur menschenfressenden Bestie wird. Und die CGI-Technik machts möglich, dass das Untier so einiges drauf hat - es kann fast auf acht Beinen / Tentakeln laufen, kann springen wie ein Delphin, Kugeln prallen nur so an der Außenhaut ab und außer, dass es irrsinnig schnell ist, kann das Ungeheuer auch noch denken...(das verwundert nicht, ist es doch genauso intelligent wie ein Oktopus). Und so zermatscht und verspeist es munter nervige Touris, bis ein schmächtiger Söldner daher kommt und sich aufmacht, das Biest zu erlegen. Doch das ist nicht so einfach.
Manchmal sind die meist ordentlichen CGI Effekte - vor allem am Ende - ziemlich miserabel, und auch das bisweilen wie aus Chrom wirkende Ungeheuer macht nicht gerade Angst. Das Bürschlein, das hier als Drachentöter auftritt, bleibt farblos und unglaubwürdig - man kauft dem halben Hemd mit Waschbrettbau einfach nicht ab, dass er an den Kriegsschauplätzen der Welt durch alle möglichen Granatfeuer gelaufen sein will. Das Ende ist dann für einen Film dieser Art schon obligatorisch und völlig unrealistisch, sieht man beim Showdown nämlich überhaupt kein Blut (da dies wohl vergessen wurde, am PC einzuprogrammieren), doch unser Held präsentiert sich danach, als sei er gerade einem Fass mit Filmblut entstiegen...
Einzig Eric Roberts vermag in der besetzung zu überzeugen und hat ein paar nette Szenen als Oberfiesling, bleibt aber leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Und so erfreut sich der Zuschauer denn an den zahlreichen Bikini-Girls, an der Strandidylle, und lässt sich dann ab und an dazu herab, dem achtarmigen Killerfisch bei seiner Fressorgie (die übrigens einige auch für TV-Produktionen mittlerweile obligatorische Gore-Effekte zu bieten hat) zuzuschauen. Einige der Auftritte des Monstrums sind dabei allerdings eher unfreiwillig komisch, was das ganze Vergnügen wieder etwas trübt.
Für unverwüstliche Tierhorror- und Haifilm-Fans ist der Film allerdings nicht zu umgehen, aber man muss eben leider doch feststellen, dass es schon Besseres in diesem Genre gab.
Der Lonewolf Pete